Flug in den Weltenraum - Hans Dominik - ebook

Flug in den Weltenraum ebook

Hans Dominik

0,0

Opis

Hans Dominiks Romane der 1920er Jahre waren vom damaligen Zeitgeist in Deutschland geprägt. Im Mittelpunkt seiner Handlungen stehen meist deutsche Ingenieure oder Wissenschaftler, die ihre Erfindungen und Entdeckungen gegen undurchsichtige Konzerne und feindliche Nationen verteidigen müssen. Seine Science-Fiction-Erzählungen erfreuen sich seit Anfang des vorigen Jahrhunderts bis in die Gegenwart großer Beliebtheit. „Flug in den Weltraum” ist ein Science-Fiction-Roman von Hans Dominik aus dem Jahre 1940. Forscher experimentieren mit radioaktivem Elementen, um den idealen Treibstoff für eine Weltraumrakete zu finden. Ein Forschungsteam aus Deutschland scheint dies zu schaffen, doch die Teams der Amerikaner, Engländer und Japaner erfahren auch davon. Wer wird diesen Wettstreit gewinnen? Nun beginnt der eigentliche Wettkampf um den Flug in den Weltraum...

Ebooka przeczytasz w aplikacjach Legimi na:

Androidzie
iOS
czytnikach certyfikowanych
przez Legimi
czytnikach Kindle™
(dla wybranych pakietów)
Windows
10
Windows
Phone

Liczba stron: 386

Odsłuch ebooka (TTS) dostepny w abonamencie „ebooki+audiobooki bez limitu” w aplikacjach Legimi na:

Androidzie
iOS
Oceny
0,0
0
0
0
0
0
Więcej informacji
Więcej informacji
Legimi nie weryfikuje, czy opinie pochodzą od konsumentów, którzy nabyli lub czytali/słuchali daną pozycję, ale usuwa fałszywe opinie, jeśli je wykryje.



Hans Dominik

Flug in den Weltenraum

Warschau 2018

Inhalt

1. Kapitel.

2. Kapitel.

3. Kapitel.

4. Kapitel.

5. Kapitel.

6. Kapitel.

7. Kapitel.

8. Kapitel.

9. Kapitel.

10. Kapitel.

11. Kapitel.

1. Kapitel.

Ein heller Zweisitzer bog, von Washington kommend, hinter Fort Hunt von dem Memorial Highway nach Osten in den Riverside-Park ab. Mit einem Schlage änderte sich das Bild; eben noch das breite Band der modernen Autostraße, jetzt ein schmaler, gewundener Weg, der unter frühlingsgrünen Akazien an weiten, frischen Rasenflächen vorbeiführte. In einer Kurve lenkte Ingenieur Robert Jones den Wagen auf eine kleine Wiese und stellte den Motor ab.

»Ein guter Platz zum Lagern«, rief Henry Watson, der neben ihm saß, und sprang mit einem Satz aus dem Wagen. Langsam folgte ihm Jones und reckte die von der Fahrt steif gewordenen Glieder, bevor er sich zu einer Antwort bequemte.

»Hier ist's gut sein, Henry, hier laß uns Hütten bauen, unser Picknick halten! Für die nächsten Stunden bringt mich hier niemand fort.«

Watson schüttelte den Kopf. »Hast du unser Programm vergessen? Wollten wir nicht zum Shenandoah Nationalpark, my boy?«

»Ach was, Henry!« Der Ingenieur warf sich der Länge nach in das hohe Gras, während er weitersprach. »Dazu sind wir heute zu spät von Washington fortgekommen. Um ein Uhr wollten wir fahren, da kommt im letzten Augenblick Professor O'Neils und langweilt uns zwei volle Stunden mit einem Versuch...«

»Oho, Robert!« fiel ihm Watson ins Wort, »langweilig darfst du den Versuch nicht nennen. Er war ebenso geistreich und interessant wie alle anderen Arbeiten von O'Neils.«

»Schon gut, Henry. Ich weiß, daß du über den Mann nichts kommen läßt; aber wenn man sich auf eine Fahrt in den Frühling freut, ist der schönste und beste Versuch nichts anderes als eine Störung. Unser Programm wurde dadurch über den Haufen geworfen, doch das soll uns den Tag nicht verderben. Pack aus, Henry, was wir im Wagen haben, wir wollen es uns hier bequem machen.«

Watson brachte Kissen und Decken aus dem Auto heran, machte alles zum Lagern zurecht und stellte zum Schluß einen umfangreichen Proviantkorb neben ein weißes Leinentuch, während Jones, ohne seine Lage zu verändern, den Bemühungen des anderen geruhsam zuschaute. Teller, Gläser und Bestecke baute Watson auf dem Tuch auf, öffnete danach verschiedene Konserven aus dem Korb und stellte sie dazu.

Für die nächste Viertelstunde ruhte jedes Gespräch. Nur das Klappern von Messern und Gabeln war vernehmbar. Dann lehnte sich Jones mit einem behaglichen Seufzer zurück und zündete sich eine Zigarette an. Auch Watson machte sich's bequem, zog eine Zeitung aus der Tasche und begann darin zu blättern.

»Aber Henry«, verwies ihn Jones, »ist es nicht eine Sünde, sich bei solchem Wetter mit bedrucktem Papier zu beschäftigen...«; er wollte noch weitere Gründe für das verwerfliche Tun seines Kollegen ins Treffen führen, als dieser ihn unterbrach.

»Hier steht doch etwas, Robert, was dich interessieren sollte. Eine Nachricht aus Deutschland...«

»Laß mich heute mit den Germans in Ruhe«, warf Jones dazwischen und gähnte.

»Nein, Robert, du mußt hören, was hier gemeldet wird; eine Notiz über die Arbeiten im Forschungslaboratorium in Gorla. Mag der Teufel wissen, wo der Zeitungsschreiber das her hat...!«

Watson las den kurzen Text vor, in dem von wesentlichen Fortschritten bei der künstlichen Erzeugung von Radioaktivität die Rede war.

»Der Mann hat die Glocken läuten hören, aber er weiß nicht, wo sie hängen«, brummte Jones und gähnte zum zweitenmal.

»Ich werde die Notiz morgen O'Neils zeigen«, meinte Watson, »sie wird ihn interessieren.«

»Tu es in Gottes Namen, aber verschone mich heute damit«, sagte Jones schon halb im Schlafe, »heute will ich von Laboratorien und Experimenten nichts hören.«

»Du bist ein Barbar, Robert, und wirst dein Leben lang einer bleiben. Hättest Farmer im Westen werden sollen und nicht Assistent der Howard-Universität in Washington. Womit habe ich das verdient, daß ich tagaus, tagein mit dir zusammen in demselben Raum arbeiten muß?«

Die Vorwürfe Watsons waren scherzhaft gemeint, aber die Lebhaftigkeit, mit der er sie vorbrachte, bewirkte, daß Jones, der auf dem Rücken im Grase lag, noch einmal die Augen aufschlug und in den wolkenlosen Maihimmel schaute.

Schon wollte er sie wieder schließen, als ihn plötzlich etwas veranlaßte, schärfer hinzublicken.

Fast senkrecht über der Stelle, an der sie lagerten, hatte er in dem lichten Ätherblau ein schimmerndes Pünktchen erspäht. Bald glänzte es, von den Sonnenstrahlen getroffen, hell auf, um dann für Sekunden unsichtbar zu werden und bald danach wieder aufzublinken.

»By Jove! Was ist das, Henry?«

»Was willst du?« fragte der hinter seiner Zeitung hervor.

»Schau einmal nach oben... direkt senkrecht über dir, Henry. Da schwirrt etwas Glänzendes in der Atmosphäre, aus dem ich nicht klug werden kann. Siehst du es? Eben hat es wieder aufgeblitzt...«

In die letzten Worte klang das Geräusch von zerbrechendem Geschirr. Etwas Blitzendes, Schimmerndes war dicht an ihm vorbeigeschossen, hatte eine Büchse mit Grapefruits zertrümmert und auch noch das Leinentuch und einen Teller in Mitleidenschaft gezogen.

»Was war das?« wiederholte Jones die Frage Watsons, der sich bemühte, ein paar Spritzer von seinem Rock zu entfernen. Erstaunt betrachtete er einen Metallbrocken, der jetzt friedlich zwischen den Scherben lag. Watson war aufgesprungen und schaute sich nach allen Seiten hin nach einem Flugzeug um, von dem das Metallstück seiner Meinung nach stammen mußte. Doch weit und breit war nichts Derartiges zu erblicken. Auch das glitzernde Ding von früher war verschwunden.

Jones griff inzwischen nach dem Stück und reinigte es mit der Serviette von den anhaftenden Speiseresten, um es danach einer genaueren Betrachtung zu unterziehen. Es war ein Stück Metall, etwa von der Größe eines doppelten Handtellers. Seine Ränder waren unregelmäßig gezackt, als ob es mit Gewalt aus einer größeren Platte herausgerissen worden wäre.

Nachdenklich wog er es in seiner Hand und meinte zu seinem Gefährten: »Wir können uns beglückwünschen, daß keiner von uns getroffen wurde. Der Brocken hätte uns glatt erschlagen können. Sieh nur, wie das Metall sich beim Auftreffen auf den Boden verbeult hat. Es muß mit großer Gewalt niedergestürzt sein. Auf gut ein halbes Kilogramm schätze ich das Gewicht.«

Noch während er sprach, nahm Watson ihm das Stück aus der Hand, um es seinerseits zu untersuchen. »Könnte dem Aussehen nach beinahe Blei sein«, gab er nach kurzer Prüfung sein Urteil ab. »Ist aber zu leicht dafür. Was sagst du? Ein halbes Kilo?... Ausgeschlossen, mein Lieber! Auf etwa 100 Gramm würde ich es taxieren...«

Er wog den Brocken noch einmal in der Hand.

»Ich sage ein halbes Kilo!« beharrte Jones bei seiner ersten Schätzung.

»Vollständig ausgeschlossen, Robert!« Während Watson es sagte, legte er den Metallbrocken aus der linken in die rechte Hand und machte im nächsten Augenblick ein so verdutztes Gesicht, daß Jones laut auflachte.

»Lach nicht!« fuhr Watson ihn an, während er den Brocken zwischen seinen beiden Händen hin und her wechseln ließ. »Da! Überzeuge dich bitte selbst!« Er legte Jones das Stück in die Hand. »Bitte! Wie schwer schätzt du es?«

»For heaven's sake! Da soll doch...« Die Reihe zu staunen war jetzt an Jones. »Das Ding ist plötzlich viel leichter geworden! Wie ist das möglich?«

»Einen Augenblick, my dear!« Watson griff wieder zu, drehte das Metallstück um und legte es mit der anderen Seite nach unten in die Hand von Jones zurück.

»Ja, was ist das?« wunderte sich der. »Kannst du zaubern, Henry? Jetzt ist das Stück wieder so schwer wie zuerst.«

»Kein Zauber, nur ein wenig Beobachtung. Wenn das Stück mit dieser Seite nach unten liegt, dann mag es ungefähr ein halbes Kilo wiegen. Wenn die andere nach unten kommt...«, er drehte das Stück in der Hand von Jones wieder um, »dann wiegt es eben nur noch 100 Gramm.«

Jones ließ den Brocken fallen und faßte sich an den Kopf. »Das geht über meinen Verstand«, begann er zögernd, »ein Stoff, der sich der Schwerkraft gegenüber verschieden verhält, je nachdem, ob er die eine oder die andere Seite nach unten kehrt... das gibt's doch auf unserer alten Erde nicht.«

»Doch gibt es das, Robert. Da liegt es ja groß und breit vor dir und läßt sich nicht wegleugnen.«

»Nein und nochmals nein!« verteidigte Jones seine Meinung. »Das ist kein irdischer Stoff, Henry! Wer weiß, aus welchen Himmelsfernen er zu uns gekommen ist.«

»Keine voreiligen Hypothesen!« unterbrach ihn Watson. »Ich denke, wir sind zwei ernsthafte Wissenschaftler. Als solche wollen wir systematisch vorgehen und exakt festlegen, was wir gemeinsam beobachtet haben.«

Schon während der letzten Worte hatte er sein Notizbuch gezogen und begann zu schreiben. Ein reguläres Protokoll wurde es, was ihm Zeile für Zeile aus der Feder floß. Nüchtern und klar enthielt es kein Wort zuviel, aber auch keins zuwenig. Er setzte seinen Namen unter das Geschriebene und bat Jones, ebenfalls zu unterzeichnen.

»So!« sagte er, während er das Notizbuch wieder einsteckte, »das werden wir morgen O'Neils zeigen; mag er sehen, ob er aus der Sache klug wird.« Dann langte er nach dem Brocken, wickelte ihn in eine Seite seiner Zeitung und schob ihn in die Rocktasche. Er war damit beschäftigt, die Scherben des zerschlagenen Porzellans aufzuheben, als Jones ein paarmal tief und schwer seufzte. »Was fehlt dir, Robert? Ist dir das Dinner nicht bekommen?« fragte ihn Watson.

Jones schüttelte den Kopf. »Das ist's nicht, Henry. Der verteufelte Brocken, den uns das Schicksal in unser Picknick geschleudert hat, macht mir Sorge. Viel Arbeit wird er uns bringen... Überstunden, zahllose Versuche, und der Himmel mag wissen, was sonst noch alles.«

»Kann dir nichts schaden, Robert. Fängst sowieso an, etwas bequem zu werden. Arbeit erhält frisch und jung«, versuchte Watson zu scherzen, während ihm zum Bewußtsein kam, daß auch seine Gedanken unablässig um diesen mysteriösen Brocken kreisten.

Die Sonne stand schon tief im Westen, als Robert Jones und Henry Watson entlang dem Potomac River, der wie flüssiges Gold in der Abendsonne dahinfloß, die Heimfahrt antraten.

*     *

*

This is a free sample. Please purchase full version of the book to continue.

This is a free sample. Please purchase full version of the book to continue.

This is a free sample. Please purchase full version of the book to continue.

This is a free sample. Please purchase full version of the book to continue.

This is a free sample. Please purchase full version of the book to continue.

This is a free sample. Please purchase full version of the book to continue.

This is a free sample. Please purchase full version of the book to continue.

This is a free sample. Please purchase full version of the book to continue.

This is a free sample. Please purchase full version of the book to continue.

This is a free sample. Please purchase full version of the book to continue.

This is a free sample. Please purchase full version of the book to continue.