Das Erbe der Uraniden - Hans Dominik - ebook

Das Erbe der Uraniden ebook

Hans Dominik

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Opis

Im Entscheidungskampf auf der Insel Coiba wird ein Atombrand verursacht. Trotz aller Versuche kann er nicht „gelöscht” werden. Vom Planeten Venus werden verschlüsselte Signale von deren ehemaligen Siedlern – den Uraniden – empfangen. Diese enthalten wertvolle Informationen über Techniken und Innovationen, die weit über das menschliche Wissen hinausgehen. Der letzte Uranide, der mit seinem Wissen die Erde noch retten könnte, ist jedoch tot. Die Suche nach dem „Erbe” beginnt.

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Hans Dominik

Das Erbe der Uraniden

Warschau 2018

Inhalt

§ 1.

§ 2.

§ 3.

§ 4.

§ 5.

§ 6.

§ 7.

§ 8.

§ 9.

§ 10.

§ 11.

§ 12.

§ 13.

§ 14.

§ 15.

§ 16.

§ 17.

§ 18.

§ 19.

§ 20.

§ 21.

§ 22.

§ 23.

§ 24.

§ 25.

§ 26.

§ 27.

§ 28.

§ 29.

§ 30.

§ 31.

§ 32.

§ 33.

§ 34.

§ 35.

§ 36.

§ 37.

§ 38.

§ 39.

§ 40.

§ 41.

§ 42.

§ 43.

§ 44.

§ 45.

§ 46.

§ 47.

§ 48.

§ 49.

§ 50.

§ 51.

§ 52.

§ 53.

§ 54.

§ 55.

§ 56.

§ 57.

§ 58.

§ 59.

§ 60.

§ 61.

§ 62.

§ 63.

§ 64.

§ 65.

§ 66.

§ 67.

§ 68.

§ 69.

§ 70.

§ 71.

§ 1.

Seit den ersten Morgenstunden tobte die Schlacht. Der weite Luftraum zwischen den Vogesen und der Ebene von Chalons war erfüllt von den Schwärmen der kämpfenden Geschwader.

Der Angriff der russisch-mandschurischen Luftstreitkräfte stockte. Alles, was sich von der zertrümmerten westeuropäischen Luftmacht hierhergerettet hatte, bot, noch einmal zusammengerafft, dem überlegenen Feind die Stirn.

Das riesige Flugzeug des russischen Oberbefehlshabers stand, umgeben von einigen Reservegeschwadern, über der Rheinebene. Nur noch nach Stunden berechnete man hier den Widerstand der letzten westeuropäischen Kräfte. Die Nachrichten von der Südfront gegen Italien, von der Nordfront gegen Skandinavien meldeten nur unbedeutende Kampfhandlungen.

Die vierte Nachmittagsstunde brach an. Die Kämpfe hatten sich immer mehr auf die Gegend um Chalons konzentriert. Eine Meldung: »Ein Geschwader unserer Luftflotte auf der linken Flanke vernichtet!«

Der Höchstkommandierende empfing mit Erstaunen das Radiogramm… Ein ganzes Geschwader seines linken Flügels plötzlich vernichtet!? Sollten es spanische Reserven sein, die da eingegriffen hatten? Nach seiner Berechnung konnten sie noch nicht da sein.

Neue Meldungen gingen ein… Der Kampf wogte überall verlustreich weiter, doch es war aus den Berichten zu ersehen, daß die russisch-mandschurischen Luftstreitkräfte wieder im Vorrücken waren.

Eine neue Nachricht: der linke Flügel stark geschwächt! Mehrere Geschwader kampfunfähig!

Der Höchstkommandierende sprang auf. »Was geht da vor?« schrie er den nächststehenden Adjutanten an. »Woher diese starken neuen Feindkräfte? Fordern Sie sofort näheren Bericht!«

Dieser lautete: Keine Verstärkung der Westeuropäer, aber sie kämpfen plötzlich mit großem Glück, keine Erklärung dafür. Bitte um sofortigen Einsatz von Verstärkungen. Kann die übrigen Teile der Front nicht weiter schwächen.

Aus der Antenne des Riesenschiffes jagte der Befehl des Höchstkommandierenden durch den Äther:

Die Reserven nach vorn! Je fünf Geschwader von der italienischen und skandinavischen Front hierher zu mir!

Wie ein Schwarm hungriger Raben schossen die russisch-mandschurischen Geschwader in der Richtung der Kampffront davon. Es waren die besten der Flotte. Mit Ungeduld erwartete der Höchstkommandierende die Meldung von ihrem Eingreifen.

Währenddessen suchte er mit dem Fernglas den östlichen Horizont ab, von wo die geforderten Verstärkungen kommen sollten. Sie mußten in Kürze eintreffen. Die vorgeschickten Reservegeschwader sollten jetzt schon an der Front sein. Jeden Moment mußte eine Meldung von ihnen kommen. Die Meldung kam:

Sie waren da – und vernichtet!

»Vernichtet?!« Er schrie es, der eiserne russische Marschall. Die Depesche zerfetzte in seinen Händen.

Vernichtet! Seine besten, stärksten Geschwader, von ausgewählten Führern befehligt, aufs beste ausgerüstet, abgeschossen und in rauchende Trümmer verwandelt!

Minutenlang stand er, schwer atmend, die Faust geballt, die Augen stier ins Weite gerichtet. Da, neue Meldung:

Der linke Flügel zurückgedrängt! Nur mit Mühe halten sich noch die anderen Teile der Front. Neue Verstärkungen unbedingt erforderlich!

Der Luftmarschall las es… Verstärkungen wollen die? Woher nehmen?

Ein Adjutant trat neben ihn. »Die angeforderten Kräfte der Süd- und Nordfront sind im Anflug. Die Südgeschwader schon sichtbar.«

Der Kommandierende raffte sich zusammen. Auf sein graues Gesicht schien die Ruhe zurückzukehren. Nur ein leises Funkeln der Augen verriet die Erregung in ihm. Er öffnete die Lippen, wollte einen Befehl geben. Sein Mund schloß sich wieder.

Der Entschluß schien ihm nicht leicht zu werden. Dann – es mußte sein! Alles stand auf dem Spiel. Der Teufel schien denen drüben zur Seite zu stehen.

»Alle Kräfte der Süd- und Nordfront gegen Paris!«

»Alle?« Eine leise fragende Stimme aus der Umgebung.

»Alle!« Seine Blicke flogen düster drohend über den Kreis.

»Die ersten Geschwader von der Süd- und Nordfront werden in wenigen Minuten zur Stelle sein«, meldete ein Offizier.

Der Luftmarschall nickte. »Sie sollen uns folgen! Wir fliegen voran.«

Zehn Geschwader, an ihrer Spitze das Führerschiff, stießen in rasendem Flug auf die Front im Westen, die bald in Sichtweite kam.

Die Augen des Marschalls blitzten auf. Die Flügel der Nase, die wie der Schnabel eines Geiers im Gesicht stand, bebten in verhaltener Kampfeslust, bebten, als röchen sie schon Blut und Brand.

Schon konnte man die Linien erkennen… Nun wogten die Geschwader in wildem Kampf. Jetzt die einen in höchsten Höhen, um den Gegner zu überfliegen, ihn von rückwärts anzugreifen… Jetzt wieder andere, wie im Spiel sich gegenseitig überholend, dabei aus allen Rohren feuernd…

Ein ungeheures Gedröhn erfüllte die Lüfte. Wie das Gebrüll rasender Tiere klang es, stürzte ein besiegter Gegner brennend in die Tiefe.

Die weite Front, schmal war sie auf beiden Seiten geworden. Reste nur noch der langen Linien, die am Morgen in den Kampf getreten waren.

Steil gestaffelt übereinander rasten die kämpfenden Geschwader beider Gegner aneinander vorüber. Hier einer in höchsten Höhen, soweit die Düsen die Flugzeuge trieben – hier einer, beinahe, daß die Flügelspitze den Boden streifte. Kaum konnte man bei den hohen Geschwindigkeiten vom Führerschiff Freund und Feind unterscheiden.

Jetzt griffen neue zehn Geschwader ein – der Sieg war sicher!

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