Königs Erläuterung zu Igor Bauersima: norway.today - Textanalyse und Interpretation mit ausführlicher Inhaltsangabe und Abituraufgaben. In einem Band bieten dir die neuen Königs Erläuterungen alles, was du zur Vorbereitung auf Referat, Klausur, Abitur oder Matura benötigst. Das spart dir lästiges Recherchieren und kostet weniger Zeit zur Vorbereitung. Alle wichtigen Infos zur Interpretation. - von der ausführlichen Inhaltsangabe über Aufbau, Personenkonstellation, Stil und Sprache bis zu Interpretationsansätzen - plus 4 Abituraufgaben mit Musterlösungen und 2 weitere zum kostenlosen Download ... sowohl kurz als auch ausführlich. - Die Schnellübersicht fasst alle wesentlichen Infos zu Werk und Autor und Analyse zusammen. - Die Kapitelzusammenfassungen zeigen dir das Wichtigste eines Kapitels im Überblick - ideal auch zum Wiederholen. ... und klar strukturiert. - Ein zweifarbiges Layout hilft dir Wesentliches einfacher und schneller zu erfassen. - Die Randspalte mit Schlüsselbegriffen ermöglichen dir eine bessere Orientierung. - Klar strukturierte Schaubilder verdeutlichen dir wichtige Sachverhalte auf einen Blick. ... mit vielen zusätzlichen Infos zum kostenlosen Download.
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KÖNIGS ERLÄUTERUNGEN
Band 496
Textanalyse und Interpretation zu
Igor Bauersima
NORWAY.TODAY
Daniel Rothenbühler
Alle erforderlichen Infos für Abitur, Matura, Klausur und Referat plus Musteraufgaben mit Lösungsansätzen
Zitierte Ausgaben: Igor Bauersima: norway.today. In: Ders.: norway today. 3 Theaterstücke. Frankfurt a. M.: Fischer Taschenbuch, 2003, 15. Aufl. 2015, S. 7–62 → Zitatverweise durch Seiten- und Zeilenzahlen in Klammern.
Über den Autor dieser Erläuterung: Dr. phil. hist. Daniel Rothenbühler wurde 1951 in Porrentruy geboren. Er hat in Heidelberg und in Bern Germanistik und Romanistik studiert und 1992 in Bern mit einer Dissertation über Der grüne Heinrich 1854/55 promoviert. Von 1991 bis 2016 unterrichtete er Deutsch und Französisch am Gymnasium Köniz-Lerbermatt bei Bern. Er publiziert regelmäßig über die deutsch- und französischsprachige Literatur der Schweiz, hat das Schweizerische Literaturinstitut mitbegründet, ist in der Literaturvermittlung und -förderung der deutsch- und französischsprachigen Schweiz aktiv und hat bisher zwei Bücher auf Französisch übersetzt. Im Jahr 2015 wurde er mit dem Kulturvermittlungspreis des Kantons Bern ausgezeichnet. Der Autor dankt Igor Bauersima für die kritische Durchsicht des Manuskripts und für seine wertvollen Anregungen.
Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu § 52 a UrhG: Die öffentliche Zugänglichmachung eines für den Unterrichtsgebrauch an Schulen bestimmten Werkes ist stets nur mit Einwilligung des Berechtigten zulässig.
1. Auflage 2017
ISBN 978-3-8044-7030-9
© 2017 by C. Bange Verlag, 96142 Hollfeld Alle Rechte vorbehalten! Titelabbildung: © ullstein bild – Will
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INHALT
1. Das Wichtigste auf einen Blick – Schnellübersicht
2. Igor Bauersima: Leben und Werk
2.1 Biografie
2.2 Zeitgeschichtlicher Hintergrund
Zweigeteilte Welt im Kalten Krieg
Internationale Verflechtung im Prozess der Globalisierung
Digitalisierung und Flexibilisierung der Lebenswelt
Theater im Zeitalter der Reiz- und Datenüberflutung
2.3 Angaben und Erläuterungen zu wesentlichen Werken
Igor Bauersima als Vertreter des dramatischen Theaters
Musik- und Tanztheater
Hörspiel
Film
Theaterstücke im Taschenbuch
3. Textanalyse und -Interpretation
3.1 Entstehung und Quellen
Ein realer Doppelselbstmord als Ausgangspunkt
Bauersima über seine Düsseldorfer Inszenierung
Bezüge zur realen Vorlage
Die Herkunft der Personennamen
Musikalische Einflüsse
Filmische Einflüsse
Philosophische Einflüsse
3.2 Inhaltsangabe
Vereinbarung zum Suizid
Streit über die Motive
Kampf um den Fall
Spiel der Natur und Spiel im Spiel
Unmögliches Abschiednehmen
3.3 Aufbau
Der Titel
Liedprolog
Szenenwechsel
Film
Spiel im Spiel
Gliederung
Anspielungen auf das postdramatische Theater
3.4 Personenkonstellation und Charakteristiken
Gemeinsamkeiten zwischen Julie und August
Unterschiede zwischen Julie und August
Die Dynamik der Beziehung
3.5 Sachliche und sprachliche Erläuterungen
3.6 Stil und Sprache
Realismus der Sprache
Alltagsdeutsch mit Einsprengseln
Abweichungen von den Normen der Standardsprache
Rhythmuswechsel im Dialog
Komik der Sprache
3.7 Interpretationsansätze
Handlung: Suizidgefahr in der Adoleszenz
Fake und Wirklichkeit
Immanuel Kant (1724–1804)
Emil Cioran (1911–1995)
Die Sokal-Affäre
Form – Ironie zum Zweck der Erkenntnis
Das Glück der Nachahmung
Folgerungen
4. Rezeptionsgeschichte
Publikum und Kritik
Lektüre und Besprechung im Unterricht
Theater- und Literaturwissenschaft
5. Materialien
Asche im Netz
Wouldn’t it be nice
Death of an Angel
6. Prüfungsaufgaben mit Musterlösungen
Aufgabe 1 *
Aufgabe 2**
Aufgabe 3***
Aufgabe 4**
Literatur
Zitierte Ausgabe
Weitere Primärliteratur
Verwendete Sekundärliteratur zu norway.today:
Verwendete Sekundärliteratur zum Kontext
Internetseiten (alle Stand: April 2017)
Damit sich jeder Leser in unserem Band rasch zurechtfindet und das für ihn Interessante gleich entdeckt, hier eine Übersicht.
Im zweiten Kapitel beschreiben wir Igor Bauersimas Leben und stellen den zeitgeschichtlichen Hintergrund des Stückes norway.today dar:
Die Zeit des Kalten Krieges hat Bauersimas Leben wesentlich geprägt, denn seine Eltern mussten 1968 mit dem damals Vierjährigen aus der damaligen Tschechoslowakei in die Schweiz flüchten, wo der Autor bis heute lebt.
Die Globalisierung und Digitalisierung der Welt seit den 1980er Jahren haben seine Tätigkeiten als Architekt, Musiker, Filmer und schließlich Theaterregisseur und -autor von Anfang an stark beeinflusst.
Im Spannungsfeld zwischen dramatischem und postdramatischem Theater sieht er in Ersterem die angemessene Möglichkeit, der Medialisierung des Lebens (Veränderung der Gesellschaft durch zunehmenden Einfluss von Massen- und sozialen Medien) zu begegnen.
Im 3. Kapitel bieten wir eine Textanalyse und Interpretation.
norway.today – Entstehung und Quellen:
Bauersima schreibt norway.today Anfang des Jahres 2000 im Auftrag des Düsseldorfer Schauspielhauses.
Angeregt wird er durch einen Bericht im Nachrichtenmagazin Der Spiegel über den Doppelsuizid, den zwei junge Menschen im Februar 2000 im Internet vereinbart und in Norwegen vollzogen haben.
Auch zur Literatur bzw. zum Theater, zur Musik, zum Film und zur Philosophie stellt er im Stück verschiedene Bezüge her.
Inhalt:
In einem Chatroom von Suizidwilligen sucht Julie jemanden, der mit ihr in den Tod geht. August meldet sich und wird von ihr zunächst getestet. Dabei erfahren wir mehr über die Motive der beiden. Sie verabreden sich zum Treffen. Wir sehen sie wieder auf einem Felsvorsprung, 600 Meter über einem norwegischen Fjord, ausgerüstet mit Zelt und Wanderausrüstung. Sie beginnen über ihre unterschiedlichen Motive zu streiten. Julie will sich über den Felsrand beugen, um in die Tiefe zu schauen. August hält sie an den Füßen. Sie benutzt dies, um ihn zum sofortigen Sturz zu bewegen. Sie kämpfen über dem Abgrund, Julie fällt. Sie kann sich nur noch mit einer Hand an einer Felskante halten. August lässt sie zappeln, um sich für den Kampf zuvor zu rächen, zieht sie dann aber doch hoch. In der Nacht sehen sie ein Polarlicht und sind tief beeindruckt. Sie filmen es mit einer Videokamera und dann auch einander. Sie erlauben sich gegenseitig, alles zu tun, was sie sich wünschen, gehen ins Zelt und spielen sich im Dialog vor, wie sie Sex haben würden. Währenddessen läuft die Videoprojektion weiter und zeigt, dass sie nicht wirklich miteinander schlafen. Am nächsten Morgen wollen sie zunächst Abschiedsvideos für ihre Angehörigen drehen und dann in den Abgrund springen. In mehreren Anläufen zur Videoaufnahme merken sie, dass ihr Vorhaben sie nicht mehr überzeugt. August wirft alle Videokassetten in den Abgrund und sie gehen weg.
Chronologie und Schauplätze:
Das Stück spielt heute (today), zuerst in einem Chatroom und dann vor allem auf einem Felsvorsprung über einem norwegischen Fjord (norway). Nach der Vereinbarung im Chatroom vergehen ein paar Tage, danach konzentriert sich die Handlung auf weniger als 24 Stunden.
Aufbau:
Der Titel norway.today verweist auf drei Ebenen: äußere Wirklichkeit, virtuelle Realität und Schauspiel.
Die Musik hat eine kommentierende Funktion wie ein Chor im klassischen Drama.
Der Szenenwechsel ist wie im Film mit einem Wechsel der Perspektive verbunden.
Videoaufnahmen und -projektionen werden durch die Absichten und Handlungen der Protagonisten motiviert.
Im Spiel im Spiel des Miteinanderschlafens offenbaren die Protagonisten ihre wirklichen Gefühle.
Der Aufbau des klassischen Dramas in fünf Sequenzen wird mit Elementen aus dem postdramatischen Theater ergänzt.
Diese Elemente sind zwar Anspielungen auf das postdramatische Theater, stellen dieses aber in Frage, weil sie in norway.today alle in ihrer Funktion aufeinander abgestimmt sind.
Personen:
Julie und August haben in ihrer Herkunft, in ihrem familiären Umfeld und auch in ihren Verhaltensweisen viele Gemeinsamkeiten.
Sie unterscheiden sich vor allem in der Art, wie sie ihr Suizidvorhaben begründen und wie sie ihre Beziehung zueinander prägen.
Sie sind dynamische Figuren, d. h., sie verändern ihre Beziehung im Verlauf des Stücks.
Stil und Sprache Bauersimas:
Aufgrund ihrer vielen Gemeinsamkeiten sprechen Julie und August dieselbe Sprache, ein Alltagsdeutsch, das durch den mündlichen Gebrauch geprägt wird.
Ihre Sprache weicht im Satzbau, in der Wortstellung, in der Wortwahl und in den Wortformen deutlich von den Normen der Standardsprache ab.
Sie enthält viele Einsprengsel aus Sondersprachen, v. a. aus der Jugend-, Netz- und Mediensprache.
Im Dialog wechseln die Rhythmen oft zwischen längeren und kürzeren Redeeinheiten.
Rhythmisch wichtig sind wie in der Musik auch die deutlich markierten Pausen.
In wiederholten Verständnisschwierigkeiten und in der unbewussten und bewussten Ironie trägt die Sprache auch zur Komik des Stücks bei.
Verschiedene Interpretationsansätze bieten sich an:
Das Stück lässt sich unter drei großen Gesichtspunkten interpretieren: Handlung, Thema, Form:
Für die Handlung und deren Spannungsbogen ist die Suizidabsicht von Julie und August entscheidend, die im Hinblick auf die Suizidgefahr in der Adoleszenz untersucht werden kann.
Als Thema steht der Gegensatz von Fake und Wirklichkeit, also Sein und Schein im Vordergrund, wie er auch Gegenstand einer seit der Antike andauernden Debatte unter Philosophen ist.
Für die Form spielt die Ironie eine wichtige Rolle, nicht nur jene im Sprechen, sondern auch jene in der Handlung, in Situationen und im persönlichen Verhalten. Ironie und Komik dienen dem Erkenntnisgewinn.
Rezeptionsgeschichte:
norway.today ist bei Publikum, Kritik und Theaterintendanten zum bisher erfolgreichsten Stück deutscher Sprache nach der Jahrtausendwende geworden.
Es spielt aufgrund der Suizidthematik eine wichtige Rolle in der Schule und in der Jugendarbeit.
In der Theater- und Literaturwissenschaft wurde es bisher nur in einzelnen Beiträgen und einer größeren Monografie genauer untersucht.
Igor Bauersima (geb. 1964)© Bauersima
JAHR
ORT
EREIGNIS
ALTER
1964
Prag
23. Juni: Geburt von Igor Bauersima, Sohn der russischen Übersetzerin Nadia Antipová und des tschechischen Astronomen und Geodäten Ivo Bauersima.
1968
Prag / Bern
21. August: Invasion der Tschechoslowakei durch die Truppen des Warschauer Paktes: Eine halbe Million Soldaten aus der Sowjetunion, Polen, Ungarn und Bulgarien besetzen das Land, um die demokratischen Reformen des „Prager Frühlings“ niederzuschlagen. 23. August: Die Familie Bauersima flüchtet zuerst nach Paris, zu Alexandra Antipová, der Schwester von Nadia. Der Vater wird an die Universität Bern berufen. Die Familie baut sich in der Schweiz eine neue Existenz auf. Der Vater wird Professor für astronomische Geodäsie (Messungen zu Gestirnen und Satelliten) und lehrt an der Universität Bern und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETHZ). Zwischen 1982 und 1986 entstehen seine grundlegenden Arbeiten zum Global Positioning System (GPS).
4
1977–1983
Bern
Besuch des Gymnasiums zur Erlangung der Maturität (Abitur).
13–19
1984–1990
Lausanne / Zürich
Studium der Architektur an den ETH’s Lausanne und Zürich. Während des ganzen Studiums spielt Bauersima als Saxophonist in diversen Punk-Jazz-Formationen, so vor allem bei Recrash W und Sister Iodine.
20–26
1988
Moskau / St. Petersburg
Bauersima wirkt als Übersetzer und Ko-Autor an einer Publikation der ETHZ über Suprematismus und Konstruktivismus mit, zwei Stilrichtungen in Kunst und Architektur, die ab 1915 in Russland begründet wurden. Er begleitet eine Studienreise nach Moskau und St. Petersburg.
24
1989
New York / Zürich
Nach einem ausgedehnten Aufenthalt in New York, wo Bauersima seinen ersten längeren Film dreht, folgen mehrere Kurzfilmproduktionen.
25
1989–1994
Zürich
Unterricht als Assistent am Lehrstuhl für Raumerfassung an der ETH Zürich.
25–30
1991–1993
Zürich / Mahikeng (Südafrika)
Bauersima erstellt zusammen mit Thomas Rast die Pläne zum Bau der neuen Bop Recording Studios in Mahikeng in Südafrika.
27–28
ab 1992
Bauersimas Kurzfilme werden auf internationalen Festivals gezeigt
ab 28
1994
Zürich
Gründung der freien Theatertruppe OFF OFF Bühne. Bauersima leitet die Truppe als Autor und Regisseur und produziert mit ihr von nun an jedes Jahr mindestens ein Stück.
30
1995
Zürich
Gründet zusammen mit der Architektin Coco Wydler Trojan das Architekturbüro W3A Architekten. Das Team bringt (ab 2003 zusammen mit Daniel Klingspor) jährlich zwei bis drei Projekte von der Planung bis zur Ausführung im Bereich Neubau, Umbau und Anbau. Die OFF OFF Bühne wird mit Bauersimas zweitem Stück Tourist Saga zum ersten Mal zum Impulse Festival Nordrhein-Westfalen eingeladen, dem Bestentreffen der deutschsprachigen freien Theaterszene.
31
1996
Bern
Emeritierung des Vaters Ivo Bauersima an der Universität Bern.
32
1998
Zürich / Wuppertal
Die OFF OFF Bühne erhält für Bauersimas sechstes Stück, die Film-Theater-Performance Forever Godard am Impulse Festival Nordrhein-Westfalen den Preis für die beste Produktion der deutschsprachigen freien Theaterszene.
34
1999
Zürich
Bauersima gründet mit seiner Partnerin Réjane Desvignes die Produktionsfirma Sonimage. Sie pendeln fortan zwischen Zürich und Paris.
35
2000
Düsseldorf
Bauersima nimmt zum ersten Mal den Auftrag an, für ein Stadttheater zu schreiben und zu inszenieren. 15. November: Die Uraufführung von norway.today am Düsseldorfer Schauspielhaus mit Birgit Stöger (Julie) und Christoph Luser (August) wird beim Publikum und bei der Kritik zum Großerfolg. Das Stück wird in den folgenden Jahren im deutschen Sprachraum an vielen Theatern nachgespielt. Es wird in über dreißig Sprachen übersetzt, findet weltweit sein Publikum und gilt heute als das erfolgreichste Stück deutscher Sprache nach der Jahrtausendwende. Von nun an wirkt Bauersima als Autor und Regisseur erfolgreich an verschiedenen Bühnen im deutschen Sprachraum und kreiert, oft zusammen mit seiner Partnerin Réjane Desvignes, zwischen 2000 und 2006 bis zu fünf Uraufführungen pro Spielzeit.
36
2001
Mülheim / Bern
Bauersima erhält im Rahmen der Mülheimer Theatertage die Publikumsstimme, wird in der Kritikerumfrage der Zeitschrift Theater heute zum deutschen Nachwuchsautor des Jahres 2001 gewählt und in Bern mit dem Buchpreis des Kantons Bern ausgezeichnet.
37
Zürich
Das Stück Factory wird als erste gemeinsame Kreation Bauersimas und Réjane Desvignes im Theaterhaus Gessneralle in Zürich aufgeführt. Bis 2012 folgen acht weitere gemeinsame Stück-Kreationen.
Köln/Berlin
Hörspielproduktion von norway.today im Deutschlandradio.
2003
Salzburg
Bauersima wird mit dem Regiepreis Young Directors Salzburg ausgezeichnet.
39
Wien
Nominierung für den Nestroy-Theaterpreis in der Kategorie „Beste Ausstattung“ (Bühnenbild).
2004
Wien
Nominierung für den Nestroy-Theaterpreis in der Kategorie „Beste Regie“ und „Beste Ausstattung“ für Bérénice de Molière, den ersten Teil der Trilogie 1670.
40
New York / Los Angeles
Dreharbeiten für Black White, nach Vernon Sullivan (Boris Vian).
2005
Zürich
Uraufführung von Lucie de Beaune, dem zweiten Teil der Trilogie 1670 im Schauspielhaus Zürich.
41
2006
Hamburg
Vor Probebeginn der Punk-Oper Oh die See – die Rock das Boot Show am Deutschen Schauspielhaus Hamburg erkrankt Bauersimas Komponist Efim Jourist schwer und stirbt einige Monate später. Bauersima sagt alle weiteren Auftragsarbeiten ab.
42
Paris
Tod von Bauersimas Tante Alexandra Antipová.
2007
Zürich
Geburt einer Tochter.
43
2008
Stuttgart
Erste Operninszenierung mitLe Comte Ory von Gioachino Rossini an der Staatsoper Stuttgart
44
2009
Stuttgart
Händels Teseo unter Bauersimas Regie wird von Kritik und Publikum gefeiert. Bauersima erhält den Auftrag, eine Oper für Antwerpen zu schreiben. Bauersima entscheidet sich für die Zusammenarbeit mit der australischen Komponistin Elena-Kats Chernin.
45
2010
Antwerpen / Stuttgart
The Rage of Life wird unter Bauersimas Regie in der Vlaamse Opera, Antwerpen, und der Staatsoper Stuttgart uraufgeführt.
46
Bern
Tod der Mutter Nadia Bauersima-Antipová.
Graz
Die 3-jährige Tochter Bauersimas wird von ihrer Mutter nach Österreich gebracht.
Wien
Bauersima bringt sein neues Stück Kap Hoorn in Wien zur Uraufführung.
2011
Zürich
Austritt aus dem Verwaltungsrat des Architekturbüros W3A.
47
Schweden
Bauersima zieht in die Nähe des Sommerhauses seiner Eltern nach Schweden.
Wien
Uraufführung der Traumnovelle nach dem gleichnamigen Werk von Arthur Schnitzler in der Wiener Josefstadt.
2012
Schweden / Zürich / Paris / Graz
Arbeit an Film- und Musikprojekten. Beginn der Arbeit an der Kinderbuchserie Les aventures de O le fennec zusammen mit Réjane Desvignes.
48
2014
Zürich
Uraufführung des Tanztheaterstücks Sterben und Neapel sehen.
50
2016
Zürich
Aus der Sonne, Bauersimas 31. Stück, erscheint in den Theatertexten des S. Fischer Verlags. Uraufführung des Tanztheaterstücks Complicated! in Ko-Autorschaft mit der Choreografin Malou Meyenhofer.
51
2017
Frankfurt
Konzeption einer Web Serie für Sonimage.norway.today ist seit 15 Jahren das meistverkaufte Theaterbuch des S. Fischer Verlags (16. Auflage). Bauersimas Stücke werden weiterhin weltweit gespielt.
52
ZUSAMMENFASSUNG
Die Zeit des Kalten Krieges hat Igor Bauersimas Leben wesentlich geprägt, denn seine Eltern mussten 1968 mit dem damals Vierjährigen aus der damaligen Tschechoslowakei in die Schweiz flüchten, wo der Autor bis heute lebt.
Die Globalisierung und Digitalisierung der Welt seit den 1980er Jahren haben seine Tätigkeiten als Architekt, Musiker, Filmer und schließlich Theaterregisseur und -autor von Anfang an stark beeinflusst.