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Mit Bush ist die Wildnis, die Natur oder einfach der Wald gemeint. Mit Craft wird die Kunst bzw. das Handwerk beschrieben. Bushcrafting bezeichnet die Beschäftigung, Erprobung, Optimierung und Nutzung von (handwerklichen) Fertigkeiten und Techniken, die für das Überleben oder einen längeren Aufenthalt in der Natur nützlich sein können. Dabei geht es gar nicht so sehr um Extreme, sondern vielmehr darum, eine gute Zeit in und im Einklang mit der Natur zu verbringen und vor allem auch, respektvoll mit ihr umzugehen. - Kleine Fluchten aus dem Alltag - Anregungen für Micro-Abenteuer - Bushcraft-Projekte sind Entschleunigung vom Alltagsstress - In der Natur einen Ausgleich zur täglichen Reizüberflutung findenPraktische, nützliche und naturverbundene Projekte Dieses Buch liefert Dir viele Anregungen und Anleitungen für die Fertigung praktischer und schöner Objekte/Gegenstände. Du lernst Spielzeuge zu schnitzen, Pfeil und Bogen herzustellen, Körbe zu flechten, Dir ein angenehmes Nachtlager Im Wald zu errichten, ein Lagerfeuer zu entzünden, einen Unterstand für eine Kochstelle zu bauen u.v.m. Ein wirklich bereicherndes Buch für Familien, Bushcrafter und alle, die sich gerne aktiv im Freien aufhalten und Spaß an kreativen Tätigkeiten in der Natur haben.
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Ingemar Nyman/Loic Lecareux
IM WALD
Das Bushcraft- und Outdoor-Handbuch
HEEL
HEEL Verlag GmbH
Gut Pottscheidt
53639 Königswinter
Tel.: 02223 9230-0
Fax: 02223 9230-13
E-Mail: [email protected]
www.heel-verlag.de
© der deutschen Ausgabe: 2020 HEEL Verlag GmbH
© 2004 Ingemar Nyman och Loic Lecareux mit ICA Förlaget AB, Västerås, ICA bokförlag 72185 Västerås Schweden
Autor: Ingemar Nyman
Zeichnungen: Loic Lecareux
Originaltitel: Slöjda och bygg för friluftsliv
Original ISBN: 978-9-15342432-1
Deutsche Ausgabe:
Übersetzung aus dem Schwedischen: Heike Scherer, Stuttgart
Satz und Gestaltung: gb-s Mediendesign, Königswinter
Coverdesign: Axel Mertens, Königswinter
Lektorat: Helge Wittkopp
Fotos: © Stock.Adobe.com: sercansamanci (U1 o), Piotr Pomaranski (U1 u)
Alle Rechte, auch die des Nachdrucks, der Wiedergabe in jeder Form und der Übersetzung in andere Sprachen, behält sich der Herausgeber vor. Es ist ohne schriftliche Genehmigung des Verlags nicht erlaubt, das Buch und Teile daraus auf fotomechanischem Weg zu vervielfältigen oder unter Verwendung elektronischer bzw. mechanischer Systeme zu speichern, systematisch auszuwerten oder zu verbreiten.
Warnhinweis:
Das Werken mit Messern, Äxten, Sägen und anderen Werkzeugen birgt gewisse Risiken. Etliche Ratschläge und Anleitungen können bei fehlerhafter Ausführung unter bestimmten Umständen zu erheblichen Folgeschäden führen. Autor und Verlag lehnen daher ausdrücklich jede Haftung für die veröffentlichten Arbeitsanweisungen und daraus gefolgerte Schlüsse ab. Beachten Sie bei Aktivitäten in der freien Natur auch immer die jeweiligen Bestimmungen des Natur-, Pflanzen- und Tierschutzes sowie die geltende Waffengesetzgebung. Bei allen anhand dieses Buches ausgeführten Arbeiten trägt der Durchführende das alleinige und uneingeschränkte Risiko. Ebenso ist die Haftung des Autors und Verlags für Druckfehler, Schreibfehler und sachliche Fehler jeder Art ausdrücklich ausgeschlossen.
– Alle Rechte vorbehalten –
– Alle Angaben ohne Gewähr –
Printed in Czech Republic
ISBN 978-3-96664-017-6
eISBN 978-3-96664-116-6
INHALT
Einführung
„Jedermannsrecht“
WERKZEUG
Messer
Schnitzmesser
Einfaches Gebrauchsmesser
Pflege der Schneide
Umgang mit Messern
Säge
Gebrauch der Bügelsäge
Äxte und Beile
Gebrauch von Axt und Beil
Sonstiges Werkzeug
Astsäge
Verschiedene Bohrer
Laubsäge
SCHNITZEN
Schnitztechniken mit dem Messer
Schnitzübungen
Umgang mit Holz
Schnitzen aus dem Ast
Holzhammer
Schaufel
Haken
Zange
Schrumpfdosen
Zahnbürste
Quirl
Wäscheklammer
Löffel aus einem Ast schnitzen
Bürste
Grabstock
Rechen
Rückenkratzer
Schnitzen aus einem Holzscheit
Butterstreicher
Fleischwender
Löffel
Teelöffel
Wanderstöcke
LAGER UND (NOT-) BEHAUSUNGEN
Knoten und Verbindungen
Zimmermannsschlag
Webeleinstek (doppelter halber Schlag)
Verbinden mit halben Schlägen
Knoten und Verbindungen aus Naturmaterial
Drehen von Schnüren
Wetterschutzwände und -hütten
Offene Notunterkunft (Lean-to Shelter)
Rundhütte
Geflochtene Wandschirme
Feuerhütte
FEUER
Zunderbeutel
Feuerstelle
Aufbau des Feuers
Anzünden des Feuers
Brennmaterial
Feuerarten
Kohle herstellen
Zeichenkohle herstellen
Löschen des Feuers
Weitere Methoden des Feuermachens
Glut bewahren und transportieren
Aus Glut Feuer machen
Schlagfeuer
Reibungsfeuer
Fackeln und andere Lichtquellen
Fackeln
Eisleuchte
Gestelle unterschiedlicher Art
Dreifüße
Querträger
Haken
HANDWERK AUS BIRKE
Birkenrinde
Schneidenschutz
Schnelle Körbe
Einfacher Rindenkorb
Birkenwurzel und -holz
Teesieb
Wurzelbrosche
Prüfstab
Schneebürste
Schemel
PFEIL UND BOGEN
Bogen aus Ulmenholz
Pfeile
Weitere Bogentypen
FLECHTEN
Fichtenwurzelkorb
Grillroste
Fischkorb
Trockenkorb
SPIELZEUG UND SCHMUCK
Figuren aus Ästen
Rindenboote
Vogelmodelle aus Holz
Enten aus Rohrkolbenblättern
Figuren aus Rohrkolbenblättern
Töne und Lärm
Wasserrad
Halsketten und Armbänder
Ringe aus Holz
Eine Maske schnitzen
BUSHCRAFT-ADRESSEN
Dieses Buch handelt vom kreativen Werken und Bauen mit sehr einfachem Werkzeug in der freien Natur. In den letzten Jahren hat sich dafür auch außerhalb des angelsächsischen Sprachraums der Begriff „Bushcraft“ etabliert. Mit „Bush“ ist die Wildnis, die Natur oder einfach der Wald gemeint. Mit „Craft“ wird die Kunst bzw. das Handwerk beschrieben. Also ist Bushcraft die Kunst oder das Handwerk in der Wildnis zu leben. Messer, Säge und Beil sind dabei die wichtigsten Arbeitsgeräte und die traditionellen Techniken, die uns überliefert sind, verwenden vorwiegend Naturmaterialen.
Ich möchte Ihnen mit diesem Buch ein besonderes Naturerlebnis präsentieren, das auf der Lebensweise unserer Vorfahren beruht. Vor noch nicht allzu langer Zeit wurde das Material zur Herstellung von Haushaltsgegenständen im Wald gesammelt. Unsere Urgroßeltern wussten, wo und was man suchen musste und zu welcher Jahreszeit welches Material zu sammeln war – man lebte im Einklang mit der Natur. Auch heute leben wir von natürlichen Ressourcen und sind von ihnen abhängig. Doch kommt es nur noch selten vor, dass wir unsere Nahrungsmittel direkt der Natur entnehmen und so gut wie nie sammeln wir dort das Material zur Herstellung von Haushaltsgegenständen. Wir kaufen sie, statt sie selbst herzustellen. Die naturnahen Fertigungsprozesse in kleinen Stückzahlen sind zum großen
Teil verloren gegangen. Im Wald an einem Feuer zu sitzen und zu schnitzen, ist bereichernd und entspannend. Wenn man die Natur als Quelle nutzt, führt es möglicherweise auch zu einem besseren Verständnis dafür, dass wir sie pflegen und behutsam mit ihr umgehen müssen.
Ich hoffe, dass die Objekte, deren Bau ich in diesem Buch beschreibe, nicht allzu schwer herzustellen sind. Zumindest habe ich versucht, den Schwerpunkt auf einfache Gegenstände zu legen. Es geht nicht um Handwerkskunst für Fachleute, sondern um die Freude an der Arbeit mit den eigenen Händen. So haben sowohl Naturfreunde und handwerklich interessierte Leser etwas von diesem Buch, als auch Freizeitpädagogen, die hier viele Anregungen finden können. Traditionell werden Handwerkstechniken weitergegeben, indem man von anderen lernt und sich inspirieren lässt. So war es auch, als ich dieses Buch zusammenstellte. Daher möchte ich dem Verein Friluftsfrämjandet in Helsingborg, den Instruktoren der Schwedischen Survival-Gesellschaft, den Naturguides des Vereins Naturaktiviteter in Schonen, den Schülern und Mitarbeitern der Snyggatorp-Schule in Klippan sowie der Västra-Berga-Schule, der Centrum-Schule und der Umweltwerkstadt in Helsingborg danken. Und nicht zuletzt auch Inga und Anders.
Ingemar Nyman
Das Jedermannsrecht ist ein in der Schweiz und in den meisten nordischen Ländern verbreitetes Gewohnheitsrecht, das viele Möglichkeiten bietet, sich draußen in Wald und Flur aufzuhalten, zu Zelten und Feuer zu machen. Es berechtigt jedoch nicht, ohne Erlaubnis des Grundeigentümers Material von Bäumen und Büschen zu entnehmen. Fragen Sie daher immer den Grundeigentümer um Erlaubnis, wenn Sie Werkstoffe sammeln. Dies gilt auch für Windbrüche und beim Fund von größeren Mengen Ästen und Ähnlichem auf dem Boden. Auch wenn man mit einer größeren Gruppe unterwegs ist, sollte man dies zuerst mit dem Grundeigentümer absprechen, selbst wenn man der Meinung ist, dass niemand gestört wird. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Gruppe draußen übernachten und ein Feuer machen möchte. Beachten Sie immer die Waldbrandstufe und bitten Sie bei Bedarf die Brandschutzbehörden um Erlaubnis – lassen Sie beim Feuermachen Ihren gesunden Menschenverstand walten.
In der dicht besiedelten Kulturlandschaft Deutschland gibt es kein Jedermannsrecht, sondern lediglich ein Betretungsrecht. Auch ist zu beachten, dass in Deutschland jeder Wald jemanden gehört: „Von den 11,4 Mio. Hektar Wald in Deutschland sind 48 % Privatwald. 29 % des Waldes sind im Eigentum der Länder, 19 % im Eigentum von Körperschaften und 4 % im Eigentum des Bundes“ (Quelle: www.forstwirtschaft-in-deutschland.de). Grundsätzlich ist in Deutschland im Wald offenes Feuer und/oder Zelten verboten. Es gibt aber in den meisten Wäldern ausgewiesene Grill- und Lagerfeuerplätze, die je nach Waldbrandstufe problemlos für ein schönes Lagerfeuer genutzt werden können. Auch entstehen in letzter Zeit immer mehr Trekkingplätze, auf denen man im Zelt übernachten und ein Lagerfeuer entzünden darf. Am einfachsten ist es jedoch, wenn Sie im Vorfeld beim Waldbesitzer bzw. Förster nachfragen und erklären, was Sie vorhaben.
Sie sollten niemals größere Mengen an „Baumaterial“ aus dem Wald entfernen. Manchmal lässt auch die Stadtverwaltung, die für Parks und Grünflächen auf der städtischen Gemarkung zuständig sind, innerhalb der Stadtgebiete Bäume fällen oder Büsche entfernen, die später gehäckselt werden. Diese Orte sind eine Fundgrube für den Material suchenden Heimwerker – aber wenden Sie sich auch hier zuerst an die zuständige Stelle der Stadtverwaltung. Oft ist es hilfreich zu erklären, wozu das Material gebraucht und wofür es verwendet werden soll. Damit macht man die meisten Menschen neugierig und man erhält meist eine positive Reaktion.
Grundsätzlich sollten Sie, ganz nach dem Bushcraft-Codex „Leave No Trace“, möglichst keine Spuren hinterlassen, ihr Lager restlos abbauen, den Müll mitnehmen und auch das verwendete Totholz wieder an seinen Platz bringen. Der nächste Besucher hat ein schöneres Naturerlebnis, wenn er keine Spuren von Vorgängern vorfindet.
Ein erfolgreiches Arbeiten setzt eine gründliche Kenntnis des eingesetzten Werkzeugs voraus. Daher werden zunächst die verschiedenen Arbeitsgeräte und ihre Pflege beschrieben. In diesem Buch werden nur ein paar einfache Werkzeuge verwendet.
Sie können sie ohne Aufwand auf Ihren Waldspaziergang mitnehmen und gleich mit dem Werken beginnen – achten Sie aber unbedingt auf die geltende Waffengesetzgebung in Ihrer Region.Wichtig ist, dass das Werkzeug, mit dem Sie arbeiten möchten, gut funktioniert. Messer und Beil müssen scharf sein, ebenso Säge und Bohrer.
Vergessen Sie nicht die Erste-Hilfe-Ausrüstung, wenn Sie mit scharfem Werkzeug in den Wald gehen!
Das Messer ist ein vielseitiges Werkzeug. Wir verwenden es zur Zubereitung von Mahlzeiten, zum Bauen von Lagern, zum Sammeln von Material, zum Abschaben von Rinde, zum Feuermachen, zum Spalten von Holz (Batoning) etc. Außerdem ist es beispielsweise beim Paddeln oder Segeln ein wichtiges Sicherheitselement.
Ein gutes Messer hat eine stabile Schneide und Klinge und Griff sind gut miteinander verbunden. Außerdem lässt es sich in einer haltbaren und praktischen Scheide aufbewahren und tragen.
Das Messer ist ein Schneidwerkzeug und besitzt daher eine scharfe Schneide. Damit diese lange hält, besteht die Klinge aus gehärtetem Stahl.
Da die Schneide sehr dünn ist, ist sie entsprechend zu behandeln. Sie sollte beispielsweise nicht als Brecheisen missbraucht werden. Auch zum Öffnen von Konservendosen oder zum Graben ist sie nicht hergestellt worden.
Messer, deren gesamte Klinge aus demselben Stahl gefertigt ist, heißen Monostahlmesser. Da die Klinge gehärtet und durch alle Schichten hindurch gleichmäßig hart ist, kann sie auch relativ spröde sein, besonders im Winter, wenn es kalt ist.
Um eine möglichst haltbare Schneide zu bekommen und die Gefahr des Abbrechens der Klinge zu minimieren, werden statt Monostahlklingen auch Klingen aus laminiertem Stahl verwendet. Bei solchen Klingen befindet sich zu beiden Seiten der mittleren Schneidschicht je eine Schicht aus weicherem Stahl. Auch eine laminierte Klinge kann sehr dünn sein. Das Schneidenprofil ist jedoch immer dasselbe und weist immer eine deutliche Schleiffase auf. Messer mit laminierter Klinge sind auch in rostfreier Qualität erhältlich. Auch ein Messer, das als rostfrei gilt, ist lediglich rostträge und kann unter entsprechenden Bedingungen rosten.
Laminierte Klinge aus drei Schichten. Der Übergang zwischen den verschiedenen Stahlschichten ist an einer feinen Linie an der Schleiffase erkennbar.
Handwerksmesser und seine Bestandteile
Eine deutliche Schleiffase ist beim Schnitzen nützlich. Denn durch die Schleiffase lässt sich der Weg des Messers durch das Holz besser steuern.
Auch durch die Legierung des Stahls, also das Mischen mehrerer unterschiedlicher Metalle, lässt sich die Bruchfestigkeit eines Messers erhöhen, da hier Zähigkeit mit einer dauerhaften Schneide kombiniert werden können. Unterzieht man dieses Material dann noch einem speziellen Härtungsprozess, lassen sich äußerst haltbare Messer erzielen. Da diese Messer über die gesamte Schneide aus demselben Material bestehen, kann man der Schneide ein keilförmiges Profil geben. Die Schleiffase kann sehr klein gehalten werden.
Besteht der Griff aus mehreren Teilen, ist es günstig, wenn das Messer eine durchgehende Angel (Erl) aufweist. Das Messer hält dann insgesamt besser zusammen und die Klinge bricht nicht so schnell ab.
Viele Klingen werden im Griff verleimt und haben dann eine kürzere Angel. Auch solche Griffe können sehr stark sein. Sollte draußen in der Natur der Griff kaputt gehen, kann die Klinge mit einem neuen Griff aus frischem Holz versehen werden, der auf die kurze Angel aufgeschlagen wird.
Eine der stärksten Verbindungen von Klinge und Griff erhält man mit einer so genannten Flachangel. Sollte der Griff dennoch abfallen, kann man das Messer direkt an der Angel festhalten.
Nützlich ist bei Messern, die draußen eingesetzt werden, ein Handschutz. Soll das Messer von Kindern benutzt werden, sollte es sogar unbedingt einen Handschutz aufweisen.
Die Scheide eines Messers mit Handschutz muss speziell geformt sein. Die preiswerten und beliebten Handwerksmesser haben meist eine Kunststoffscheide, die den Vorteil hat, dass sich das Messer mit einer Hand ziehen lässt.
Messer mit keilförmiger Klinge haben einen breiten Rücken, der über die gesamte Strecke zur Schneide hin schmaler wird. Da die Klinge dort dünn ist, wird die Schleiffase klein. Der breite Rücken stärkt das Messer.
Die lange Angel wird am hinteren Ende vernietet
Gutes Messer für Outdoor-Zwecke. Der Griff hat am Ende einen Wulst und lässt sich darum gut ziehen und bei leichten Hackarbeiten mit dem Ringfinger fixieren. Die Rückseite des Wulstes ist weich gerundet, da sie manchmal in der Hand ruht. Der Griff ist oval geformt und darf nicht zu dick sein, sonst ist er plump, aber auch nicht zu dünn, da sonst am Handrücken eine Sehnenstreckung auftreten kann.
Messer mit Vollangel: Die beiden Griffschalen aus Holz werden mit dem Metall vernietet. Das Metall zwischen den Holzgriffschalen ist rundum sichtbar.
Kunststoffscheide eines Handwerkermessers
Für Messer mit Handschutz eignet sich auch eine gefaltete Scheide. Das Messer kann dabei mit einem Sicherungsring oder einem Riegel mit Knopf in der Scheide gesichert werden. Sitzt das Messer dort etwas locker, lässt es sich auch mit einer Hand gut ziehen. Rechtshänder können ein derartiges Messer dann auf der rechten Seite am Gürtel tragen, Linkshänder auf der anderen Seite.
Messer ohne Handschutz haben häufig Scheiden eines anderen Typs. Damit das Messer nicht zu fest in der Scheide sitzt, ist diese manchmal nicht bis ganz oben zugenäht. Sitzt das Messer zu fest, muss man zum Ziehen des Messers beide Hände einsetzen. Als Rechtshänder sollte man das Messer dann links tragen, als Linkshänder rechts.
Messerscheiden haben an der Rückseite häufig eine Art Gürtelschlaufe. Diese ist manchmal auch etwas länger, damit das Messer unterhalb des Hüftgurtes des Rucksacks sitzt.
Die Scheide kann auch an einer Schnur an den Gürtel gehängt werden, wobei sich dann mit Hilfe eines Kordelstoppers die Höhe verstellen lässt. Oder man trägt das Messer mit einer Schnur um den Hals – das ist beispielsweise im Winter praktisch.
Ziehen des Messers mit einer Hand
So zieht man ein Messer mit einer traditionellen Scheide. Die Daumen zum Abstützen benutzen.
Die Klinge eines Outdoor-Messers sollte ungefähr eine Handbreit und in Deutschland nicht über 12 cm lang sein
Die Scheide ist nicht bis ganz oben zugenäht, sodass das Messer nicht ganz so fest sitzt und sich mit einer Hand ziehen lässt. Durch den Kordelstopper kann man einstellen, wie hoch es am Gürtel hängen soll.
Scheide mit Sicherungsring
Scheide mit Knotenschnur
Kinder können ihr Messer zusammen mit einer Knotenschnur im Rucksack transportieren. Wenn das Messer dann eingesetzt werden soll, kann die Knotenschnur mit dem Messer um die Taille gebunden werden.
Ein gutes Schnitzmesser kann eine sehr einfache Form haben. Eine kurze Klinge reicht für die meisten Arbeiten aus. Benötigt man beim Schnitzen viel Kraft, wird meistens der Teil der Klinge benutzt, der dem Griff am nächsten ist. Für den vorderen Teil der Klinge gibt es weniger Einsatzmöglichkeiten. Daher kommt man mit einer kurzen Klinge recht weit.
Ein kleines, funktionstüchtiges Schnitzmesser kann man sich selbst herstellen: Die Klinge muss nicht lang sein, 3–4 cm reichen aus. Auch die Angel muss nicht lang sein, es genügt, wenn sie dieselbe Länge wie die Klinge hat. Schmirgeln Sie Unebenheiten in der Angel weg, damit sie beim Festleimen in den Griff besser sitzt.
Für die Klingen eignet sich insbesondere Kohlenstoffstahl. Der Griff kann oval geformt sein.
Manchmal ist es praktisch, das Messer an einer Schnur um den Hals zu tragen
Beim Schnitzen ist es wichtig, dass man das Messer direkt neben der Klinge greifen kann. Ein Handschutz ist bei einem Schnitzmesser also überflüssig, da er hier eher behindert.
Für den Griff eignet sich beispielsweise Birkenholz. Am einen Ende wird das Loch für die Angel gebohrt. Die Angel muss sich gut in das Loch einführen lassen, aber ohne dass sie viel Spiel hat. Zeichnen Sie die Mittellinie auf das Holzstück wenn die Klinge an Ort und Stelle sitzt, aber noch nicht festgeleimt ist. Zeichnen Sie dann den Umriss des Griffs an. Formen Sie den Griff mit Messer, Grobfeile, Feinfeile und Sandpapier.
Die Angel wird im Griff festgeleimt. Hierfür eignen sich unterschiedliche Arten von Leim. Die Angel lässt sich auch mit dem natürlichsten denkbaren Klebstoff, nämlich Harz, festkleben. Dabei drückt man getrocknetes Fichtenharz in das Loch hinein. Das Harz verhält sich ungefähr wie Schmelzklebstoff: Es wird beim Erhitzen flüssig und beim Abkühlen fest. Hier lässt sich dann auch die Klinge einfach austauschen. Man muss lediglich die Klinge erhitzen und aus dem Griff herausziehen.
Zum Fixieren der Klinge wird die Angel erhitzt. Dazu kann man sie über Glut oder Feuer halten. Auch eine Warmluftpistole kann verwendet werden. Achten Sie darauf, dass die Klinge selbst nicht zu stark erhitzt wird, denn das kann die Härtung des Stahls rückgängig machen. Drücken Sie nun die Angel in das Loch und bestreichen Sie zum Schluss den Griff mit Bienenwachs. Den Griff erwärmen und das überschüssige Wachs schnell abwischen.
Eine Klinge mit kurzer Angel lässt sich naturgemäß relativ einfach mit einem Griff versehen.
Der Griff muss aus frischem Holz bestehen, um sich direkt auf die Angel schlagen zu lassen. Er wird praktisch festgenagelt. Am besten ein trockenes Holzstück als Unterlage verwenden. Damit die Klinge nicht zu tief in die Unterlage eindringt, wird ihre Spitze quer zur Faserrichtung der Unterlage gehalten. Um das Holzstück auf die Angel zu bekommen, muss man recht fest zuschlagen.
Sowohl Sal-Weide als auch Faulbaum