Wer einen Businessplan erstellt, braucht viel Energie, Zeit und Geduld. Aber es lohnt sich! Mit dem Businessplan erhalten Sie eine Art Grundriss für Ihr Geschäftsvorhaben. Dieser TaschenGuide bietet Ihnen eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, die es Ihnen einfach macht, den für Sie geeigneten Businessplan zu erstellen. Er hilft, Fehler zu vermeiden und zeigt, worin sich gute von schlechten Businessplänen unterscheiden. Inhalte: - In zehn Schritten zum erfolgreichen Businessplan - So klappt die praktische Umsetzung - kompetent formulieren und präsentieren - So überzeugen Sie Investoren - Tipps für die richitge Finanzierungsform - Mit den zehn goldenen Regeln für einen guten Businessplan
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Haufe-Lexware GmbH & Co. KG, Freiburg
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Axel SinglerBusinessplan6. Auflage 2019
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Aus der US-Gründerszene wird gern folgender Satz zitiert: „They don’t plan to fail. They fail to plan.“ Das Wortspiel lässt sich nur schwer direkt ins Deutsche übersetzen. Sinngemäß aber heißt es, dass niemand plant, zu scheitern. Das Scheitern liegt vielmehr darin, nicht zu planen. Diese Aussage hat bis heute nichts an Aktualität verloren. Egal, ob Sie enthusiastischer Gründer sind, als Nachfolger von einem ausscheidenden Inhaber eine Firma übernehmen wollen, oder als alter Hase in einem Unternehmen einer Innovation zum Durchbruch verhelfen möchten: Ohne ausreichende Planung, also der Erstellung eines Businessplans, ist Erfolg nur noch schwer möglich.[2]
Dieser TaschenGuide ist für all diejenigen gedacht, die sich schnell einen Überblick über die wichtigsten Bestandteile eines Businessplans verschaffen wollen. Er hilft, die häufigsten Fehler zu vermeiden, indem er aufzeigt, was gute von schlechten Businessplänen unterscheidet. Durch die konkrete „Schritt-für-Schritt“-Anleitung wird es jedem sehr einfach gemacht, einen für ihn geeigneten Businessplan zu erstellen.
Viel Erfolg bei der Umsetzung Ihres Businessplans!
Axel Singler
Wer einen Businessplan erstellt, braucht viel Energie, Zeit und Geduld. Aber die Mühe lohnt sich! Mit dem Businessplan erhalten Sie eine Art Grundriss für Ihr Geschäftsvorhaben.
Erfahren Sie hier zunächst:
Was ein Businessplan überhaupt ist
Welchen Nutzen er hat
Welche Arten es gibt
10 goldene Regeln für Ihren Businessplan
Stellen Sie sich vor, Sie wollen im nächsten Urlaub mit zwei Freunden zu Fuß die Alpen überqueren. Wie gehen Sie dieses Vorhaben an? Einige werden sagen: Ich nehme mir 14 Tage Urlaub und dann laufen wir mal los. Das ist auch ein Weg! Aber ob Sie in der vorgesehenen Zeit und gesund auf der anderen Alpenseite ankommen, darf bezweifelt werden. Die meisten von Ihnen werden sich erst einmal erkundigen: nach der besten Strecke, dem Wetter, nach Schwierigkeitsgraden, Unterkünften, und, und, und. Kurz gesagt: Sie informieren sich zunächst, um anschließend eine Route auszuarbeiten, auf der Sie gehen wollen. Wenn Sie dann starten, haben Sie einen genauen Plan im Kopf. Sie können jeden Abend überprüfen, ob Sie noch im „Soll“ sind oder ob es, z. B. durch schlechtes Wetter, zu Verzögerungen gekommen ist, die Sie wieder reinholen müssen.[3]
Genauso wie bei dieser fiktiven Urlaubsvorbereitung verhält es sich auch bei einem Businessplan. Nur dass hier der Ausgangspunkt keine Reise, sondern Ihre Geschäftsidee ist. Indem Sie sich gründlich vorbereiten, überlegen, was Sie bei der Umsetzung alles berücksichtigen müssen und wie Sie genau vorgehen wollen, schließen Sie Risiken aus. Außerdem können Sie immer wieder überprüfen, wo eventuell Abweichungen vorliegen, deren Ursachen analysieren und frühzeitig gegensteuern.
Der Businessplan entstand in den USA als Entscheidungsgrundlage für Investoren. In Deutschland setzte er sich Mitte der 1990er Jahre durch, als zahlreiche Gründerwettbewerbe ihn zur Voraussetzung für eine Teilnahme machten.
Sachlich definiert, ist ein Business- oder Geschäftsplan eine schriftliche Zusammenfassung eines unternehmerischen Vorhabens. Basierend auf Ihrer Geschäftsidee stellen Sie darin Ihre Strategie und die Ziele dar, die mit der Herstellung, dem Vertrieb und der Finanzierung Ihres Produkts oder Ihrer Dienstleistung verbunden sind. Außerdem muss der Geschäftsplan alle betriebswirtschaftlichen und finanziellen Aspekte eines Vorhabens beleuchten. Ein Geschäftsplan ist daher vor allem ein Werkzeug und ein Verkaufspapier.[4]
Weil Sie Ihre Ziele und Ihre Strategie darin einfach und punktgenau dokumentieren, eignet sich ihr Businessplan gut als Werkzeug. Er verhilft Ihnen zu einer systematischen Vorgehensweise. Sie müssen alle relevanten Punkte durchdenken und Prioritäten setzen. Durch die schriftliche Fixierung werden Entscheidungen konkret, noch vage Vorstellungen werden nun präzise formuliert. Ihr Geschäftsplan gibt Ihnen wie eine Karte den künftigen Weg an und zeigt, ob Richtung und Geschwindigkeit stimmen.
Aber er ist kein starres Dokument. Er entwickelt sich weiter. Immer wenn Sie in eine Sackgasse geraten, passen Sie ihn entsprechend an, um einen neuen Weg auszuprobieren. Verstehen Sie ihn als eine Art Trockenübung. Ihre geschäftliche Zukunft bekommt dadurch ein konkretes Gesicht. Es ist der Bauplan Ihrer Firma. Auch wenn das Verfassen eines Geschäftsplans eine große Herausforderung ist: Er bietet die Chance, Ihr Vorhaben ohne großes Risiko zu durchdenken. Es ist billiger, dieses Vorhaben jetzt abzubrechen als nach zwei Jahren „planloser“ Tätigkeit.
Ein gut ausgearbeiteter Geschäftsplan ist die Visitenkarte Ihres Vorhabens und zeigt, dass Sie mit Ihrem Produkt oder Ihrer Dienstleistung Geld verdienen können. Damit bildet er die Grundlage für Ihre Gespräche mit:[5]
Banken
Öffentlicher Hand
Förderinstitutionen
Risikokapitalgebern (Venture Capitalists)
Business Angels (Privatpersonen, die Gründer und Jungunternehmer mit Kontakten, Know-how und/oder Kapital unterstützen)
Beratern
Kooperationspartnern
Bürgen
der eigenen Geschäftsleitung
(bei firmeninternen Innovationen).
Einen Businessplan zu erstellen und ihn im Anschluss jederzeit als Arbeitsinstrument zur Hand zu haben, hat zahlreiche Vorteile:
Er hilft Ihnen, andere von Ihrem Vorhaben zu überzeugen: Wenn Sie in Gesprächen Ihren Businessplan vorlegen, haben Sie bereits bewiesen, dass Sie mit der Komplexität einer Unternehmensgründung umgehen können. Zu diesem Zeitpunkt können Sie zu Recht stolz auf Ihre Leistung sein. Den Lesern zeigt er, dass Sie es ernst meinen. Es ist ein erster Schritt, andere von Ihrem Vorhaben und Ihren Fähigkeiten zu überzeugen.
Er ist zwingende Voraussetzung für die Kapitalbeschaffung: Ohne eine quantitative und qualitative Darstellung Ihres Firmenkonzepts können Sie weder Investoren zum Einstieg bewegen noch einer Bank eine Kreditzusage entlocken.
Er gibt Ihnen die Möglichkeit, Ihren Erfolg zu kontrollieren: Der Plan ist Ausgangspunkt für Ihr Controllingsystem. Jeder Schritt kann nachvollzogen, jede Abweichung muss bewertet werden. Eventuell müssen Sie den Plan anpassen. Bei Schieflagen können Sie frühzeitig entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten.[6]
Er zwingt Sie zu einer systematischen Vorgehensweise: Bei der Erstellung müssen Sie alles logisch und mit System durchdenken. Sie entdecken Wissenslücken und erkennen Probleme. Sie müssen Entscheidungen treffen und sich über Alternativen Gedanken machen. Ihr Handeln wird effektiver und effizienter.
Er gibt einen Überblick: Der fertige Geschäftsplan fügt alles zu einem stimmigen Ganzen zusammen. Er bietet einen Gesamteindruck Ihres Vorhabens und zeigt dessen Dimension auf.
Er erhöht Ihre Erfolgsaussichten: Einen Hausbau würde niemand ohne Bauplan beginnen. Ebenso gilt: Ein ausgearbeiteter Businessplan erleichtert die Umsetzung einer Geschäftsidee. Dass dadurch Ihre Erfolgsaussichten steigen, ist inzwischen durch die Praxis bestätigt. Die häufigsten Ursachen für das Scheitern einer Gründung in Deutschland sind ein fehlerhafter Plan, gravierende Abweichungen vom Plan oder das Fehlen eines solchen.
Er hilft, Risiken besser abschätzen zu können: Die Umsetzung einer Geschäftsidee ist immer mit Risiken verbunden. Risiken können im Unternehmen selbst oder vom Markt her entstehen. Sie lassen sich nicht ausschließen, aber eine genaue Planung und das Bewusstsein, dass im einen oder anderen Fall ein Risiko besteht, mildern die negativen Folgen erheblich ab. Erkannte Risiken können, z. B. durch finanzielle Reserven, gemildert oder ausgeschlossen werden.
Er hilft, Abhängigkeiten aufzuzeigen: Auch wenn ein Geschäftsplan in einzelne Bausteine gegliedert ist, so ist es doch wichtig, dass alle Kapitel inhaltlich zusammenpassen und das Vorhaben in sich stimmig ist. So haben Aussagen zur Zielgruppe Auswirkungen auf den Marketingplan, die Kommunikationsplanung muss sich mit entsprechenden Zahlen im Finanzplan wiederfinden, geplante Erlöse beeinflussen den Kapitalbedarf. Wenn der Geschäftsplan fertig ist, zeigt sich, ob alle seine Kapitel zusammenpassen.[7]
Immer dann, wenn Sie eine Geschäftsidee konkret umsetzen wollen, sollten Sie einen Businessplan erstellen – egal, wie umfangreich Ihr Gründungsvorhaben ist. Für die Eröffnung eines Blumengeschäfts benötigen Sie ihn ebenso wie für die Einführung eines neuen innovativen Produktionsverfahrens. Die Fragen, denen Sie sich stellen müssen, sind die gleichen. Nur im Umfang weichen die Pläne voneinander ab.
Doch Unternehmensgründungen sind entgegen weit verbreiteter Meinung längst nicht mehr der einzige Anwendungsbereich für Businesspläne. Gerade in großen Konzernen ist es inzwischen üblich, bei Produkteinführungen, Expansionen oder Firmenkäufen mit diesem Werkzeug zu arbeiten.
Auch wenn Sie im Rahmen einer Nachfolgeregelung eine Firma übernehmen wollen, sollten Sie unbedingt einen Businessplan erstellen. Die Sammlung und Analyse des Zahlenmaterials fällt in diesem Fall sicher leichter. Dafür stehen dann die Fragen nach dem zukünftigen Produktsortiment, der Marketingstrategie und der Finanzierung der Nachfolge im Mittelpunkt.
Bei so vielen unterschiedlichen Anwendungsbereichen für Businesspläne ist klar, dass nicht alle die gleichen Schwerpunkte setzen. So hat ein firmeninternes Dokument andere Inhalte als eines für eine Neugründung. Das Managementteam z. B. muss hier nur kurz oder gar nicht beschrieben werden. Beim Zahlenwerk kann meist auf die internen Controllinginstrumente zurückgegriffen werden. Ein Plan zur Neuprodukteinführung wird seinen Schwerpunkt eher bei den Themen Markt, Wettbewerb, Marketing und Vertrieb haben. Bei Nachfolgeplänen liegt der Fokus auf der Übernahmefinanzierung und der Kompetenz des Nachfolgers.
Doch auch bei Neugründungsvorhaben variiert die Ausarbeitung je Phase der Unternehmensgründung. Da gibt es
den Kurzplan der Startphase und
einen ausführlichen Plan in der Gründungsphase.
Wann welches Konzept zum Einsatz kommt, zeige ich Ihnen im Anschluss.
Im allgemeinen Sprachgebrauch meint man aber immer die ausführliche Fassung, wenn von einem Businessplan die Rede ist. Erkundigen Sie sich daher vorab bei Ihrem Gesprächspartner, welche Art er meint, wenn er von Ihnen einen Businessplan wünscht.
Da alle Bestandteile der Kurzfassung auch im ausführlichen Businessplan enthalten sind, beziehen sich die weiteren Erläuterungen in diesem Ratgeber schwerpunktmäßig auf die Ausarbeitung des Letzteren.[9]