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Im Jahr 1776, wenig Zeit vor seinem Tod, begann Rousseau seine Rêveries du promeneur solitaire (Träumereien des einsamen Spaziergängers) niederzuschreiben. Sie sind autobiografisch gehalten und Rousseau blickt auf sein Leben zurück, bekennt, welche Hoffnungen er hatte, welche Erwartungen an ihn gestellt wurden und was er von seinen Mitmenschen hält. Da sie gemeinsam mit den Confessiones erschienen, erhielt die Nachwelt auf einen Schlag eine Aufsehen erregende Menge an autobiografischen Eröffnungen. Seine "einsamen Spaziergänge" der späteren Lebensjahre, so schreibt Rousseau in einem Brief seien für ihn das Bedeutsamste und "am häufigsten und am liebsten Erinnerte". Wolfram Frietsch sieht hier das Resilienz-Potenzial: Im Grunde sind die zehn Spaziergänge Zwiegespräche mit sich selbst und dann des Autors Jean-Jacques Rousseau mit seinem Leser. Mit einem Schlag war er aus "der Ordnung der Dinge gehoben" worden und wusste nicht wie. Nach und nach lernt er, Kohärenz wiederzugewinnen und lässt genau daran den Leser teilhaben: "Nach vielen unruhigen Jahren bekam ich wieder Mut, ging in mich selbst, und dann erst lernte ich den Wert der Zuflucht kennen, die ich mir aufgespart hatte." Die Resilienz der "Spaziergänge" ist der rote Faden, auf den der Herausgeber in seinem Vorwort aufmerksam macht: Es beginnt sich der wichtigste Resilienzfaktor herauszukristallisieren, der in den Spaziergängen zum Tragen kommt ...
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