Der alptraum der zwanziger jahre - Radosław Budkiewicz - ebook

Der alptraum der zwanziger jahre ebook

Radosław Budkiewicz

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Opis

- Ich wusste es! - rief er aus.
- Was hast du gewusst?
- Dass es so etwas geben würde. Da sind wahrscheinlich Drogen drin. Opium!
- Junge, du kannst problemlos Opium und Kokain kaufen... In Coca-Cola ist doch Kokain drin, das ist doch nichts Schlimmes - argumentierte Adrien, der zwar Kaffee bevorzugte, aber nichts gegen eine Flasche dieses Sprudelgetränks hatte. Steve nickte und Connor murmelte etwas als Antwort.
Wright, der der Älteste von allen war und über den größten Vorrat an gesundem Menschenverstand verfügte, ging zu seinem Pick-up hinüber. Er verbrachte einen Moment dort, und als er zurückkam, hielt er ein Brecheisen in der Hand.
- Dies ist die überschüssige Box, nicht? - fragte er, wartete aber nicht auf eine Antwort. Er bekreuzigte sich. Brutal stieß er das Brecheisen zwischen die Bretter, schlug mit der offenen Handfläche auf das flache Ende, dann drückte er mit seinem ganzen Körpergewicht, bis das Holz klappernd nachgab. Die vier Kleinkriminellen stürzten sich wie Aasgeier auf die offene Kiste und schauten gierig hinein.
Dort, zwischen den zerknüllten Zeitungen und dem Stroh, war absolut nichts. Zumindest war dies der erste Eindruck. Der Junge mit der Brille fluchte und griff mit seiner zitternden Hand zwischen das zerknüllte Papier und Stroh und wühlte ein paar gute Augenblicke lang. Dann sprang er wie ein Verbrühter von der Kiste zurück, mit einem Schrei auf seinem blassen, jungen Gesicht. Connor wich ebenfalls zurück, unsicher, was da vor sich ging. Steve jedoch trat näher und ließ seine Hand vorsichtig in die Kiste gleiten.
Einen Moment später fluchte er und machte das Kreuzzeichen mit Schrecken in seinen Augen.

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Radosław Budkiewicz

DER

© Copyright by Radosław Budkiewicz & e-bookowo

 

Kontakt: [email protected]

ISBN978-83-8166-234-5

 

 

 

Alle Rechte vorbehalten.

Vervielfältigung, Verbreitung in Teilen oder im Ganzen

ohne Genehmigung des Herausgebers verboten

Ausgabe I 2021

Für dich, Papa

Kapitel 1

Die Sonne versteckte sich schließlich in dem Westen. Der Himmel schimmerte seit langer Zeit in Rosatönen, ging allmählich in einen dunkleren Farbton über, um schließlich zu einem starken, kalten Violett zu werden. Obwohl das Tageslicht schwand und es noch etwas Zeit bis zur Nacht gab, erweckten die dicken Wolken den Eindruck einer späteren Zeit, als es tatsächlich war. Für die meisten Menschen und Tiere bedeutete dies die Vorbereitung auf den Schlaf und die wohlverdiente Ruhe.

Für die meisten.

Die wenigen – sowohl die Menschen als auch das Wild – begannen gerade ihre Jagd.

Mächtige, dichte Wolken bedeckten einen beträchtlichen Teil des Himmelsgewölbes, und irgendwo in der Ferne hörte man das Bassgemurmel eines unaufhörlich aufziehenden Sturms. Es begleitete das hustende Knurren eines alten, abgenutzten Ford-Lieferwagens, der ohne Eile den Randstreifen entlang fuhr und tiefe Spurrillen in den Kies riefelte. Das gelbe, schwache Licht der Scheinwerfer überflutete die nächste Landschaft.

Boston begann sich zu entvölkern. Die Straßen und Gassen leerten sich und wurden zu einem Zufluchtsort für verirrte Männer und Frauen, die nach Hause oder zu ihren oft illegalen Jobs eilten. Automobile waren eine Seltenheit; ein alter Lieferwagen, ein Modell, das noch an die Tage des Großen Krieges erinnerte, war eine von zwei Maschinen in der Nachbarschaft. Der andere war ein bereits klassisches T-Modell, das mit geringer Geschwindigkeit in die entgegengesetzte Richtung glitt. Als es vorbei war, gluckerten die Pfützen sanft mit Wasser.

Hinterm Lenkrad eines Lieferwagens sitzend, klopfte ein Mann nervös mit den Fingern auf die Felge und zog stark an einer hausgemachten Zigarette – einer Selbstgedrehte. In des Abenddhalbdunkels war es schwer zu erkennen, wie er aussah. Er hatte sicherlich ein wettergegerbtes Gesicht, das mit einem spärlichen Bart mit Ansätzen von Grau bedeckt war und ein altes, ausgefranstes, tief auf die Stirn gezogenes Kaskett. Ein dicker Pullover war ihm bis zum Kinn hochgezogen und schützte seinen Träger vor der Frühlingskälte.

Neben ihm, in der Mitte der Couch, saß ein viel jüngerer und dünnerer, Brilleträger, mit einem dünnen Schnurrbart, der den von Chaplin ähneln sollte, und nach hinten gekämmten Haaren. Er knüllte nervös seine Mütze in den Händen, denn er wollte sich nicht dem Stress und der Anspannung unterwerfen. Obwohl das Licht so schwach war, konnte man deutlich sehen, dass er hier war, weil er musste, und er fühlte sich nicht allzu sicher. Sein komplettes Gegenteil war der dritte Mann.

Er, der am Seitenfenster schlief, das Kaskett auf das Gesicht gezogen, war ein breitschulteriger, muskulöser Herr in einer Arbeitsuniform, mit Händen wie Brotscheiben, die mit Schmiermittel beschmutzt waren. Seine Wangen waren mit dem Schatten eines Bartes bedeckt. Sein Haar war kurz und dunkel, zumindest sahen die einzelnen Strähnen, die unter seiner Mütze hervorguckten, so aus. Er roch nach Schweiß, Fisch und Schmiermittel, und vor allem schnarchte er.

Die ersten Tropfen des Frühlingsregens fielen auf die Windschutzscheibe des Lieferwagens.

Die vereinzelten Bewohner Bostons, die das kalte Wasser auf ihren Gesichtern gespürt hatten, beschleunigten ihre Schritte und wichen auch dem spritzenden Wasser der Pfützen aus. Für die drei im Fahrzeug war der Regen ein besonders schlechtes Zeichen. Der Fahrer schnalzte, auf der Selbstgedrehte kauend, und trat auf das Gaspedal. Das Automobil hustete einmal, zweimal, und begann zu beschleunigen.

- Verdamme es, wir werden es nicht vor dem Sturm schaffen. Der Erdboden wird nass!

- Es wird einfacher sein, zu graben, murmelte der verschlafene, mit Schmiermittel beschmutzte Mann undeutlich. Er bewegte und streckte sich. Entweder hatte er einen leichten Schlaf oder die Geräusche des aufziehendenen Sturms weckten ihn auf. Der junge Mann schwieg, unsicher, ob er sich an diesem Gespräch beteiligen wollte. Schließlich rutschte er seine Brille von der Nase, um sich die Augen zu reiben und Zeit zu gewinnen.

- So ein Scheiß, es wird nicht einfacher - brummte der Fahrer. - Hast du schon einmal in nassem Erdboden gegraben? Schlamm bis zu den Knöcheln von Anfang an, und dann wird es nur noch schlimmer!

- Ich habe nicht nur einmal gegraben, weil ich musste. Ich kann nicht glauben, dass dieses irische Arschloch immer noch den Hafen leitet...

- Was, Reilly hat es angeordnet? Um Gottes willen, es tut mir leid.

- Übrigens für die Drecksarbeit haben wir den Junge, du hast ihn selbst gefunden, Steve.

- Ich? Was mit mir? - mischte sich der Brillenträger ein und setzte eilig seine Brille auf. Er schaute seine älteren Kollegen etwas ängstlich an, denn er ekannte, dass die schlimmste und schwerste Aufgabe auf ihn fallen würde.

- Dich, mich und Adrien - präsizierte der Fahrer, den Jungen ignorierend. - Das Graben im Schlamm wird ein Alptraum sein, aber wir machen es nicht umsonst. Wir teilen es gerecht auf, ein Drittel.

- Nun, für so viel Geld kann man wie ein König leben. Nicht mehr so, wie es früher war, viel Aufwand und nur ein paar Dollar. Hey, Junge, sieh mal nach, wer neuerdings krepiert ist, vielleicht gibt es einen plötzlichen Neuling. - Der schmutzige Arbeiter, Adrien, griff unter den Sitz und zog eine etwas zerknitterte, zerrissene Zeitung heraus. Der Brillenträger knurrte etwas vor sich, rückte seine Brille zurecht und überflog den "Boston Courier", um nach den neuesten Todesanzeigen zu suchen.

Das Halbdunkel - oder genauer gesagt, die Dunkelheit, denn je weiter man sich vom Stadtzentrum Bostons entfernte, desto weniger Straßenlaternen es gab - war für das Lesen der winzigen Buchstaben nicht günstig. Der jüngste von drei kniff die Augen zusammen und hob das Papier nah an sein Gesicht. Damit verbrachte er einige Minuten, in denen der Lieferwagen verlangsamte und an den mit hoch aufragenden Pappeln und Birken bewachsenen Randstreifen anhielt. Als der Motor abfiel, wurde das unheilvolle Grollen des Sturms lauter. Auch der Regen begann immer heftiger zu fallen.

- Hmm... Jessup Clayton Ostig, fünfundsechzig Jahre alt, und Samantha Therese Erwin, zweiundvierzig Jahre alt", meldete sich der “Junge” schließlich zu Wort und nahm sein Gesicht von der Zeitung. - 'Nur diese beiden wurden vor kurzem in Evergreen begraben, Mr. Collins', fügte er hastig hinzu, sich dem Arbeiter unnötigerweise erklärend.

- Und wahrscheinlich ein halbes Dutzend andere, namenlos, obdachlos, hoffnungslos. Das sind die, die wir uns in erster Linie interessieren, Junge - ergänzte Steve, der Fahrer, der Selbstgedrehte kauend, und schaute aus den Fenstern des geparkten Wagens. Zufrieden mit der Leere und Stille, lächelte er.

- Aber der Professor zahlt mehr für die frischen! - rief Adrien, der schon völlig erwacht war, als er das Kaskett korriegierte und griff nach dem Türgriff. Er stieg aus dem Lieferwagen als erster und ging sofort nach hinten, wo er einen großen Jutesack herausnahm und ihn mühelos auf den Rücken warf. Die Metall- und Holzwerkzeuge klapperten.

- Er bezahlt, aber wir müssen vorsichtig sein - fuhr der Fahrer fort und schlug die Tür hinter sich zu. - Niemand wird den Obdachlosen vermissen, die Seele ging zu Gott zurück, aber der Körper blieb bei uns, denke an diese Worte, Bob. - Er korrigierte sein Kaskett, schaute auf den dunklen Himmel und die wogenden Wolken, dann spuckte er heftig auf den Erdboden. Kleine Pfützen glitzerten in dem schwachen Licht, ihre Oberfläche zitterte von weiteren Regentropfen.

Der junge Brillenträger war der letzte, der das Auto verließ. Zögernd, als ob er angstvoll war. Er hauchte auf seine Hände, um sie vor der vor ihm liegenden Arbeit aufzuwärmen, und griff ins Innere des Wagens nach einer Schaufel, einem Brecheisen und einer Spitzhacke. Er stöhnte und versuchte, alles in seinen Armen zu halten, aber sobald er ein paar Schritte machte, fielen die Werkzeuge mit einem lauten Klappern auf den nassen Boden.

- Verdammt noch mal! - fluchte er mit zittriger Stimme. Er bückte sich, um die verstreuten Geräte aufzusammeln, als ein sanftes, aber zitterndes Licht die unmittelbare Umgebung überflutete. Der Brillenträger blickte besorgt auf das wettergegerbten Gesicht des Fahrers, der die Sturmlampe hochhob. Der schüttelte nur den Kopf und sah sich um. Es war leer und still. Der Friedhof war von einer nicht besonders hohen Mauer aus feinen Ziegeln und Steinen umgeben, die mit Efeu und Unkraut überwuchert war; gekrönt wurde das Ganze von einem riesigen Tor aus Schmiedeeisen.

Allerdings gab es hier keine Ornamente, keine Engel, Kreuze oder Heiligen - der Grund dafür war, dass die Menschen, die hier begraben wurden, nicht so viel jedem Glauben oder jeder Konfession angehörten, sondern meist solche, die keine Verwandten hatten und auf der sozialen Leiter weit unten standen. Natürlich gab es auch solche aus besseren Kreisen, aber die waren selten. Adrien stand eine Weile vor dem Tor und überlegte sich, ob es ihm gelingen würde, die Kette und das Vorhängeschloss aufzubrechen.

Schließlich spuckte er jedoch über die Schulter und bewegte sich an der Wand entlang in Richtung einer kleinen Steigerung. Die Ziegelmauer war dort etwas niedriger, aber man musste auf Wurzeln, lose Steine und Schlamm aufpassen. Der Regen fiel immer noch sehr spärlich, aber man musste damit rechnen, dass sich das schnell ändern konnte. Die drei Räuber mussten so schnell wie möglich in den Friedhof gelangen.

Den Hang hinaufzuklettern war nicht einfach, aber auch kein großes Hindernis; das Schwierigste war das Gepäck. Das Erreichen der Wand, begleitet von Fluchen, Keuchen und Spucken, dauerte vielleicht etwas mehr als eine Viertelstunde. Es dauerte eine weitere Viertelstunde, um über die Mauer zu kommen und die gesamte Ausrüstung zu tragen.

- Ich werde zu alt für so was - stöhnte der Fahrer und sank auf die Knie, als er als letzter von drei den Friedhof betrat. In diesem älteren Teil der Nekropole befanden sich die meisten Gräber und privaten Grabkapellen, die bis in das vergangene neunzehnte Jahrhundert zurückreichen. Obwohl die meisten in einem beklagenswerten Zustand waren - rissige Wände, zerbröckelte Stufen, beschädigte Skulpturen, abgenutzte Inschriften, rostige Ringe und so weiter - konnte man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass man es mit Geschichte zu tun hatte.

Steve war der erste und bei weitem der gläubigste von allen, der sich bekreuzigte und ein kurzes Gebet sprach. Die anderen wiederholten widerwillig seine Gesten, sammelten ihre Ausrüstung ein und gingen weiter die Straße hinunter zu dem neueren Abschnitt, wo die Armen und Vergessenen begraben waren. Nachdem sie einige Meter gegangen waren, fühlten sich die Räuber sicherer; niemand konnte sie von der Straße aus sehen. Der Wächter, der den Friedhof bewachte, saß wahrscheinlich in seinem Kabuff und auf Volstead trank, wobei er nur einen Blick auf die Sturmwolken warf.

Für Verbrecher war die Zeit perfekt.

Es war dunkel, ein richtiger Wolkenbruch war im Anmarsch, und die umfangreichen, uralten Ahorne, Tannen und Fichten dämpften das grelle Licht der Sturmlampe. Die Nadeln dieser Bäume, die in einer ziemlich dicken Schicht auf dem Boden lagen, zusammen mit aufeinanderfolgenden Regentropfen verstummten die Schritte der Männer. Wenn es donnerte, war es klar, dass niemand sie hören oder sehen würde.

Die meisten Gassen waren nicht eng, aber breit waren sie auch nicht. Genau so breit, dass ein Pferdewagen zum Transport eines Sarges oder mehrerer Särge transportieren konnte. Es genügte, die Hauptgasse zu erreichen und den Spurrillen und Hufspuren zu folgen, um das Ziel zu erreichen, aber der Schlamm klebte erbarmungslos an den Schuhen und erschwerte den Marsch.

- Also, Junge, an die Arbeit - sagte Adrien leise, als es die Tasche mit den Werkzeugen auf den nassen Erdboden warf, wobei er natürlich die ersten, sich bildenden Pfützen vermied. Einen Moment später nahm er dem Brillenträger etwas von der Ausrüstung ab und steckte, sich in der Reihe der Gräber umschauend, die Schaufel in den Boden.

- Nicht hier, um Himmels willen - korrigierte ihn Steve, zog sein Kaskett ab und wischte sich die schweißnasse Stirn. - Er starb vor Weihnachten, die Würmer fressen ihn bereits. Diesmal wird der Professor uns nicht für den Trab bezahlen, der gefressen wurde. Da graben wir, erst das Mädchen, dann der Kerl. - Er zeigte zuerst auf eine einfache Tafel mit dem ungefähren Todesdatum und dann auf einen Erdhügel am anderen Ende der Gasse.

- Woher kennen Sie ihn überhaupt? Diesen Professor? - Adrien brummte noch etwas und einen Moment später arbeiteten alle schnell und effizient, als ob das Ausgraben von Särgen und die Leichenfledderei für sie vielleicht nicht alltäglich, aber, o Graus, allgemein war.

- Erinnerst du dich an den Winter, den wir für Shaun gemacht haben? - erwiderte Steve, den Boden schnell umgrabend. - Weißt du, den von Libby Murray?

- Nun, an Libby erinnere ich mich. Mein Schritt brennt immer noch.

- Shaun erwähnte ein paar Mal, dass eine Veränderung im Gange wäre, dass dies und jenes, dass Gott selbst für Leute wie uns herabsteigen würde und all das, Geld würde wie Charles fließen, und dann hat er für mich ein Treffen vereinbart und das war's. Irgendwie hat es geklappt - beendete er, die Schaufel in den Boden steckend und wischte sich den Schweiß von der Stirn.

- Irgendwie - wiederholte Collins, ohne seine Arbeit zu unterbrechen. Es klang vernünftig, so wurden die Dinge in der kriminellen Branche gehandhabt. Durch Verbindungen. Durch Weiterempfehlungen. Durch die sogenannte Flüsterpropaganda. Der Brillenträger schwieg und hörte dem Gespräch zu, sein Gesicht wurde immer blasser. So hatte er sich einen illegalen Nebenjob nicht vorgestellt.

Fast eine halbe Stunde später prallten die Schaufeln gegen billigen Kiefern Bretter. Alle drei, verschwitzt und furchtbar müde, machten eine Pause; sie gingen das Risiko ein, aber sie erledigten die Arbeit recht effizient und schnell. Sie hoben ihre Gesichter zum Himmel und ließen zu, dass der kalte Regen ihre Haut von Schweiß und Schmutz reinigte. Adrien griff in seinen Sack und zog eine Milchflasche mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit heraus.

- Nur zu, ich kenne einen Nigger, der mit Schwarzbrennerei handelt, dem können Sie vertrauen. - Zur Bestätigung dieser Worte kippte er die Flasche und trank einen großen Schluck. Er verzog das Gesicht an und reichte die Flasche weiter. Der Junge nahm das Getränk widerwillig an, schluckte ein wenig, er verzog dabei das Gesicicht und hustete. Der Alkohol war von erschütternden Stärke, bitter, ölig, mit einem seltsamen metallischen Nachgeschmack, aber er erfüllte seinen Zweck. Die anderen beiden lachten beim Anblick des würgenden Jungen laut auf.

- So, genug, lasst uns die Verstorbene herausnehmen und mit disem Pechvogel weitermachen, solange es noch erträglich ist – fasste es der Fahrer zusammen und wischte sich den Mund ab, als er an der Reihe war. Er war der Erste, der stand auf und sprang in die Grube, mit einem Brecheisen in der einen und einem Hammer in der anderen Hand. Er bekreuzigte sich noch einmal, zog einen Rosenkranz aus seiner Tasche und strich mit dem Finger über die Perlen. Dann legte er ihn weg und schob den abgeflachten Metallstab gekonnt zwischen die Bretter.

Er klopfte einmal, zweimal mit dem Hammer auf das andere Ende. Das Holz knackte und knisterte. Dann klapperten die gewaltsam herausgezogenen Nägel, der Deckel stürzte ein, und von den Wänden der Grube fiel etwas Erde und Schlamm, da der Regen stärker wurde - die kurze Pause hatte katastrophale Folgen.

Der Jugendliche kämpfte mit dem Holz auf der anderen Seite und blickte hin und wieder zu seinem erfahrenen Kollegen. Der letzte der drei hingegen stand auf Vorposten, mit einer Lampe in der Hand, und beleuchtete das Loch im Boden für seine Begleiter. Mit seinem an die Dunkelheit gewöhnten und von hellem Licht nicht angegriffenen Augen konnte er den Wächter oder andere ähnliche "Unternehmer" leicht erkennen. Er kannte sich damit aus. Er achtete nicht einmal darauf, dass das Knacken des Holzes und das Knirschen des Erdrutsches schnell aufhörten.

Das Geräusch des fallenden Regens und das gelegentliche Grollen des Sturms bildeten für diese Szene einen angemessen düsteren Hintergrund; man könnte meinen, das alles sei der kranken Fantasie eines Pulp-Filmers entsprungen. Und das war nicht weit von der Wahrheit entfernt.

- Liebe Maria und Josef... - flüsterte Steve und zog damit Adriens Aufmerksamkeit auf sich. Der Junge, der schwer keuchte, schaute abwesend auf den offenen Sarg und traute seinen Augen nicht. Im Inneren, den Sand und den Schlamm natürlich nicht mitgerechnet, befand sich ein Körper; jung, noch nicht vom Zahn der Zeit gebissen, wenn auch ein wenig blau und mit eingefallenen Wangen. Der Arbeiter, durch das Verhalten seiner Kollegen beunruhigt, wandte sich dem Grab zu, beugte sich vor und beleuchtete ihn mit der Lampe. Die Kiste aus krummen Kiefernbrettern sah auf den ersten Blick nicht bedenklich aus.

Das Problem war, dass den Männern eine schwangere Frau erschien.

- Was ist los? - knurrte Adrien dem Fahrer zu und stieg ab. Er kümmerte sich nicht um den Schlamm und die Steine; ziemlich brutal stieß er den geschockten Junge weg, ging in die Hocke und riss ein paar verbliebene Bretter ab. Er sah, dass das Grab einen Sarg enthielt, in dem der Körper einer jungen, schwangeren Frau lag. Der Arbeiter fluchte vor sich hin hässlich, spuckte über seine Schulter und begann wieder etwas undeutlich in den Bart zu murmeln.

Als Arbeiter, der von morgen bis abends im Hafen schuftete, hatte er einen starken Charakter und Nerven aus Stahl, aber selbst ihn störte der Anblick einer schwangeren Frau, die im Grab lag. Es war nicht das erste und wahrscheinlich auch nicht das letzte Mal, dass er Leichen herausholte und verkaufte, aber es war das erste Mal, dass er mit einem solchen Fall konfrontiert wurde - er stahl Leichen von Müttern, Töchtern, aber er sah nie in das ruhige Gesicht einer Frau in fortgeschrittener Schwangerschaft.

Ihr geschwollener Bauch verbarg den Körper eines Kindes, das bereit war, auf die Welt zu kommen.

Das Leben des Kleinen endete, bevor es endgültig begann.

Es war eine echte Tragödie und wahrscheinlich die direkte Ursache für Bobs plötzlichen Zusammenbruch. Adrien warf einen flüchtigen Blick auf den papierblassen, Brillenträger, der in Panik aus der Grube zu kriechen begann, dabei beschmutzte er sich mit Schlamm und griff verzweifelt mit den Händen nach dem Boden. Ein weiterer Donnerschlag grollte, ein Blitz zuckte und erhellte den Friedhof für einen Herzschlag mit einem geisterhaften Weiß.

- Mein Gott! - schrie der Junge, sank auf die Knie und erbrach den lausigen Inhalt seines Magens, in dem der Alkohol dominierte. Er rollte sich auf den Rücken, begann zu husten und am ganzen Körper zu zittern. Es war sein erstes Mal; er brauchte dringend Geld, und es gab nicht ganz viele Verdienstmöglichkeiten.

Entrückt warf er seine Brille weg und drückte se Augenlider fest zu, ließ sich vom kalten Regen ernüchtern und ein wenig beruhigen. Er kämpfte damit, nicht in Tränen auszubrechen.

- Woher hast du ihn? - fragte Collins irritiert.

- Ich dachte, dass er hilfreich wäre - erwiderte der Fahrer bissig, aber es hat nicht wirklich geklappt. - Ich werde nicht jünger, ich werde nicht mehr lange aushalten und jemand muss meinen Platz einnehmen, du weißt ja, dass die Konkurrenz nicht schläft. - Er spuckte wieder und begann, die Bretter und den Boden wegzuschiebe, um er an die Leiche heranzukommen Er nahm die Frau unter die Arme, vorsichtig und fast zärtlich, und begann dann, sie aus dem Sarg zu heben.

Der Arbeiter zögerte nicht, griff nur einen Augenblick später die Beine des Verstorbenen und sicherte seinen Kameraden, als dieser den nassen Erdwall hinaufkletterte, aus der Grube kroch und die Leiche hinter sich herschleppte. Keiner verschwendete Zeit, auch sie machten sich sofort an die Arbeit und begannen, das Loch zuzuschütten.

- Junge! Beweg deinen Arsch und komm mal her!

- Oh Gott, gib ihm eine Minute - gluckste Steve wütend und lehnte sich auf der Schaufel.

- Das ist mir scheißegal, ich mache die ganze Arbeit nicht selbst! - erwiderte der Arbeiter in einem ebenso aggressiven Ton und warf einen weiteren Haufen Erde in ein frisch ausgegrabenes Grab.

Der Brillenträger lag für einige erschreckend lange Momente still. Erst dann ging er unbeholfen auf die Knie und griff nach seiner Brille. Immer noch auf den Knien, machte er mit seiner zitternden Hand das Kreuzzeichen und schaute die erfahrenen Räuber an.

- Ich... ich denke, ich kann nicht... ich dachte nicht... Gott, der Gestank und... - wiederholte er mit schwacher Stimme, die Tränen vermischten sich mit dem Regen, der über sein Gesicht lief. Er hob den Kopf und warf einen entschuldigenden Blick, bis er schließlich das Gesicht der toten Frau erblickte. Das war zu viel für ihn, er stand auf und begann mit zunehmender Geschwindigkeit, auf dem Schlamm ausrutschend, wegzulaufen.

- Hey, Junge, komm zurück! - schrie der Fahrer und ahnte das Schlimmste.

- Scheiße, wer hast du mitgenommen! - rief Adrien, warf die Schaufel weg und verfolgte den panischen Brillenträger. Gräber zu plündern war keine einfache oder angenehme Sache, aber eine solche Panik hatte wohl niemand erwartet. Schnell holte er den in Panik geratenen Mann ein, schlug ihm einmal mit der offenen Handfläche ins Gesicht und wollte ihn gerade wieder ohrfeigen, als der Junge seine Hände in einer hoffnungslosen, untertänige Geste der Kapitulation hob. Adrien erstarrte, seine Hand war zum Schlag bereit.

- Bitte!

- Bitte was?!

- Ich... ich kann nicht, wirklich! Herr Collins, bitte!

- Wegen dir, du dummer Mistkerl, vergeuden wir Zeit und riskieren alles!

- Entschuldigen Sie bitte!

- Und ich gebe einen Scheiß auf Ihre Entschuldigungen! Entweder nimmst du die Schaufel und machst mit, oder du verpisst dich zum Wagen und wartest auf uns, und wenn du irgendwo wegläufst, denk daran, dass ich dich finden werde und ich weiß, wo die leeren Särge sind - brüllte er und zerrte dem jungen Brillenträge, um ihn endlich loszulassen. Der Junge schwankte und fiel in den Schlamm, wo er einen Moment lang wie gelähmt vor Angst blieb.

Schließlich nickte er und bewegte sich langsam zurück in Richtung des ausgegrabenen Grabes. Adrien, genervt und müde, kehrte zu seinem Freund zurück und sie beendeten die Arbeit in einer – nomen est omen - Totenstille. Ein paar Minuten später war alles vorbei. Wären nicht die zertrampelte Erde rundherum und die unzähligen Fußabdrücke im nassen Sand und Schlamm, hätte wohl niemand vermutet, dass hier ein Grab ausgegraben wurde.

Die Räuber entfernten sich von der unglücklichen Stelle und machten sich, schwer seufzend, wieder an die Arbeit.

- Müssen es ein Kerl und Weib sein? Können sie nicht die ersten besten Leichen sein? Wir sind sowieso schon am Arsch – sagte Adrien leise und steckte die Schaufel in den Boden als Erster.

- Er bezahlt uns für einen kürzlich verstorbenen Mann und eine verstorbene Frau - sagte der Fahrer grimmig und warf eine weitere Schaufel Erde weg. Er warf auch einen verstohlenen Blick auf den nervösen, Brillenträger, der kurz vor einem Zusammenbruch stand. Die Drohung des großen Hafenarbeiters war nicht unbegründet, denn Grabräuberei war nicht Adriens einzige Beschäftigung. Steve wusste das, aber der Junge konnte es nur vermuten.

Schließlich traf die Schaufel auf die Bretter eines weiteren Sarges.

Einmal, zweimal. Dreimal.

Und noch einmal. Das Holz des Deckels ächzte unter dem Druck der metallenen Schläge und ließ schließlich nach, bruch zusammen - es blieb keine Zeit, mit der Brechstange zu spielen, die einfache rohe Gewalt wurde angewendet. Die Räuber reagierten sofort, da sie wussten, was das mit ihnen und der Leiche anrichten kann. Adrien sprang sogar weg, denn wenn er es nicht getan hätte, könnte die Schaufel den Körper treffen und beschädigen, und das wollte niemand. Der Professor bezahlte nicht für beschädigte Ware, sondern für frische. Gut, ganz, geeignet für die Forschung oder was auch immer es war, was er tat.

Der Arbeiter stieß mit dem Rücken an die schlammige Wand der Grube. Nasse Erde und Schlamm spritzten von allen Seiten, und das half dem Jungen nur, nüchtern zu werden und sich zu beruhigen. Er keuchte schwer und sein Herz rumpelte wie eine der Fabrikmaschinen. Der Brillenträger begann sofort, aus der Grube zu kriechen, ohne sich die Mühe zu machen, die Leiche zu betrachten.

- Ich brauche einen Drink - murmelte Adrien und blickte mit großen Augen auf den Sarg und die zertrümmerten Bretter.

- Du bist ein kluger Mann - bestätigte der Fahrer und wischte sich die nasse Stirn. - Junge, mach dich nützlich und gib mir die Flasche - sagte er lauter zu dem Brillenträger. Der Regen kam jetzt in Wellen herunter. Es wurde nicht stärker oder schwächer, es war höchstens unbequem.

Sie erreichten den Sarg und gönnten sich eine kurze Pause. In solchen Situationen war Alkohol hilfreich – er unterdrückte Ängste und Unruhe, betäubte und überzog den Körper und die Seele mit einer angenehmen Vorhang der Gleichgültigkeit. Das Ausgraben und der Transport der Leiche konnte auch zu zweit durchgeführt werden, obwohl dies etwas schwieriger war. Auf die Hilfe des Jüngsten von ihnen konnten sie nicht zählen; wenn er die Leiche berührte, würde er wahrscheinlich in Ohnmacht fallen.

Nach einer kurzen Weile - sie wollten nicht mehr als nötig riskieren - kehrten sie zu ihrer unterbrochenen Arbeit zurück. Sie entfernten die restlichen Bretter vom Sarg, betrachteten den Körper eines erwachsenen, reifen Mannes mit Koteletten und tauschten bedeutungsvolle Blicke aus.

Das war jemand, für den sie mit gutem Gewissen einen Haufen Geld bekommen würden.

- Ein schwerer Brocken, und er sah nicht so aus! - stöhnte Adrien und legte den Leichnam auf ein großes Stück Plane, das zweifellos aus dem Hafen gestohlen worden war. Steve wickelte mit der Geschicklichkeit eines erfahrenen Totengräbers den Körper ein und legteden Rosenkranz für einen Moment auf den Kopf des Verstorbenen, dann richtete er sich auf und presste die Hände auf den Rücken. Es war spät, der Regen fiel unaufhörlich, aber wenigstens war der Sturm seitlich vorbeigezogen. Das ferne Donnern und Blitzen trübten die Hoffnung.Das war das einzig Positive an dieser verfluchten Nacht.

- Gehen wir zurück? - fragte der Brillenträger leise.

- Wir gehen zurück und wenn du irgendetwas zu irgendjemandem sagst, landest du selbst in diesem Grab - knurrte der Arbeiter und füllte das Grab schnell und achtlos auf. Als der Erdhaufen mehr oder weniger die richtige Form annahm, keuchte er und griff nach den Leichen. Die Leiche eines Mannes, fett und elegant gekleidet, warf er sich mit einer großer Geschicklichkeit über die Schulter, die eine Gänsehaut auslösen konnte.

Der Leichnam der schwangeren Frau entfiel den beiden anderen. Der Fahrer spuckte in die Hände und hob den in die Plane eingewickelten Körper an und wartete darauf, dass der Junge dasselbe tat. Er grunzte, als er im strömenden Frühlingsregen stand, und der Brillenträger brauchte nur einen Moment bis er den Toten fassen kontte. Mit Abscheu auf seinem blassen Gesicht begann er zur Mauer zu schlurfen.

Kapitel 2

Im westlichen Teil von Boston war die Atmosphäre nicht weniger düster, wenn auch aus einem ganz anderen Grund. Die Polizei hatte in Zusammenarbeit mit dem Bureau of Investigation bereits vor Weihnachten Razzien gegen illegale Schwarzbrennerei geplant: jetzt mussten sie diese Pläne nur noch in die Tat umsetzen.

Alles natürlich nach dem achtzehnten Zusatzartikel und dem Volstead Act, ist doch klar. Die Banditen, die illegalen Schnaps brannten - denn das waren sie - sollten gefasst, angeklagt und verurteilt werden, und der Schnaps sollte vor einem Ausschuss vernichtet werden.

Zumindest in der Theorie.

In der Praxis sah das ganz anders aus. Spät in der Nacht war West Roxbury nicht besonders auffällig, aber für das geschulte Auge konnte der Anblick von ein paar mehr Automobilen, die in den letzten Minuten anhielten, beunruhigend sein, ebenso wie uniformierte Beamte, die unablässig in derselben Straße patrouillierten.

In den meisten Fenstern der hohen Mietshäuser war es dunkel. Einzelne Fälle von schwachem, flackerndem Licht von Kerzen oder Öllampen schienen nicht verdächtig - gibt es auf der Welt wenig Nachtmenschen?

Was für die Gesetzeshüter am wichtigsten war, war das Mietshaus direkt an der Kreuzung, vis-à-vis Millers Gemischtwarenladen. In diesem Mietshaus befand sich nach Informationen der Bureau eine illegale Alkoholfabrik. Wie man so sagt: auf das Nächstliegende kommt man zuletzt... fast im Stadtzentrum, in der Öffentlichkeit, kaum jemand würde so etwas vermuten.

Und doch.

- Meine Herren, bitte - sagte leise ein großer, schlanker blonder Mann, glatt rasiert, sein nach hinten gekämmtes Haar war mit Brillantine bestrichen. Die Seiten seines schlanken Schädels waren modisch rasiert, und seine tief grau-blauen Augen mit dunklen Augenringe waren von blutigen Adern durchzogen. Eingequetscht zwischen den Warenregalen in dem verrauchten Laden voll Gerümpel schauten Beamte und Agenten den blonden Mann an, aber kaum jemand kümmerte sich um seine Worte. Der Lärm der Unterhaltung hörte nicht auf. Keiner nahm den knapp Dreißigjährigen ernst.

Einer von ihnen schüttelte sogar ostentativ die Asche von seiner Zigarette.

- Wie Agent Perlman sagte... blieb ruhig. In ein paar Minuten geht es los. Das ist kein Rodeo, ihr kennt den Plan, die Befehle auch, überprüft ihr ein letztes Mal die Waffen und geht auf die Posten. - Ein etwas älterer Mann als Perlman in einem abgenutzten Trenchcoat stülpte sich einen Filzhut auf den Kopf.

Er sprach mit einem deutlichen Südstaatenakzent, der auf Texas oder so ähnlich hindeutete. Er überprüfte schnell seine Dienstpistole, warf das Magazin aus und schob den Verschluss zurück. Er nickte und alle fingen an, dasselbe zu tun. Stille trat ein, die war nur vom metallischen Geklirr der Pistole unterbrochen.

Zwei der Offiziere hatten neue, erst kürzlich eingeführte Thompson-Maschinenpistolen und waren begierig darauf, sie in Aktion zu testen. Die anderen waren mit billigen Achtunddreißigern - in den richtigen Händen ein sehr effektiver Revolver - und Zwölfkaliber-Flinten bewaffnet.

Perlman schien ein wenig verlegen. Gehorsam überprüfte er seine Pistole, nahm einen tiefen Atemzug und blickte durch die Schaufenster auf die in Dunkelheit und Regen getauchte Straße. Er rückte seinen Mantelkragen und seinen Hut zurecht und trat hinaus in die Nacht, an der Spitze von fast einem Dutzend bewaffneter Männer.

Die Beamten, die die Straße umkreisten, nahmen ihre Positionen ein. Einige traten an geparkte Autos näher heran, andere standen an der Treppe, die zu den benachbarten Mietshäusern führte, ein paar lehnten an der Wand an der Eingangstür des Gebäudes, das die illegale Brennerei beherbergte.

Perlman stieß die Tür auf und trat als Erster in das dunkle, schmuddelige Treppenhaus. Zwei Männer stürmten hinter ihm herein, einer mit einem Maschinengewehr, der andere mit einer Schrotflinte; beide waren schussbereit. Laut stampfend schlugen sie mit den Kolben an die Türen der nächstgelegenen Wohnungen und forderten mit Rufen und Geschrei, dass man ihnen antwortete und sie hereinließ.

Die anderen Offiziere, unter dem Kommando eines zweiten Agenten, Elijah Shaw, der aus Texas geschickt worden war, verteilten sich auf die anderen Stockwerke, während der Trupp in größter Stärke und Anzahl, der gerade von Perlman angeführt wurde, sich in Richtung Keller bewegte.

Sie gingen die Treppe hinunter, die skandalös steil und unbequem war, bis sie einen langen Korridor erreichten, der auf der einen und auf der anderen Seite mit einer Reihe von Türen verziert war. Dieser Korridor erstreckte sich wahrscheinlich unter dem gesamten Mietshaus oder war sogar für alle Mietshäuser auf dieser Straßenseite gemeinsam; jedenfalls war das Ende nicht sichtbar.

Der erste Polizist hockte an der nächstgelegenen Tür. Der zweite öffnete ihn schnell.

Dann brach das Chaos los.

Es ist nicht ganz klar, wer zuerst geschossen hat. Das Dröhnen des Gewehrschusses in den engen Koridorren war schmerzhaft ohrenbetäubend und das Aufblitzen des Feuers aus dem Lauf blendete für einen kurzen Moment und schmerzte die Augen mit seiner grellen Farbe. Der Gestank von verbranntem Schießpulver machte die Situation nur noch schlimmer und doch war dies erst der Anfang. Auf die Antwort brauchte man nicht lange zu warten. Als sich die Ohren an den ersten Knall zu gewöhnen begannen, fiel ein weiterer Schuss, und noch einer, und noch einer.

Es folgte eine chaotische, gewalttätige Schießerei. Der einzige Vorteil war, dass es nur von kurzer Dauer war.

Jemand schrie. Mit einem Krachen platzte eine Glühbirne, als eine verirrte Kugel sie traf, und überflutete einen Teil des Kellerganges im Stockdunkeln - fast im selben Moment wurde die Dunkelheit mit Feuer aus einigen Läufen von Pistolen, Revolvern und Gewehren verjagt. Jemand fiel mit einem Schrei auf den Boden, jemand fiel die Treppe hinunter, von den Wänden und Decken fiel der Putz herunter und die Luft war mit erstickendem Staub gefüllt.

- Feuer einstellen! - rief Perlman, als er seine Pistole schwang. - Es reicht, du Wichser! - begann er die Fassung zu verlieren, denn das war nicht das, was er erwartet hatte. Dies sollte eine Routineaktion sein, wie Dutzende andere, seit der Volstead Act verabschiedet wurde. Er ließ sogar ein Schimpfwort heraus, so etwas passierte nicht oft. Er schämte sich dafür, sein Gesicht errötete.

Einige der Beamten begannen zu husten und mit den Händen zu fuchteln, um den überschüssigen Rauch und Staub auf diese Weise loszuwerden. Der Brandgeruch lag immer noch in der Luft, aber jetzt drang der metallische Gestank von Blut durch. Aus der Ferne hörte man das Klappern von Waffen, die auf den billigen Betonboden geworfen wurden. Polizisten fingen an, herumzulaufen und alle Orte und Winkel von Kellern zu kontrollieren.

- Was sollte das denn sein! - schrie der Agent, blinzelte mit den Augen und kämpfte mit dem Rauch, der ihm im Hals steckte. Die Verluste der Gesetzeshüter schienen auf den ersten Blick nicht gravierend zu sein. Es schien niemand getötet worden zu sein.

- Es war einfach so, Agent.

- Einfach so?

- Johnny ging zuerst und sie wissen, dass er ein Hitzkopf.

- Na los! Johnny, erkläre dich!

- Er sah den da drüben mit einem Loch zwischen den Augen und zögerte keine Sekunde! - begann ein anderer Beamter, die Situation zu erklären. Niemand respektierte Perlman, alle hielten ihn für einen Schreiberling, der selten sein Büro verließ. Das stimmte teilweise - tatsächlich saß er lieber hinter seinem Schreibtisch. Selbst in einer so ernsten Situation wie einer Schießerei behandelte ihn kaum jemand wie einen Agenten des Bureau of Investigation.

- Er hat mich überrumpelt - gluckste Johnny leise, sein Kinn bewegend. Der Mann, auf den der Polizist hinwies, hatte einen buschiger Schnurrbart und graumelierte Haare. Er war ein dünner Mann, blass wie der Tod selbst, trug eine braune Hose mit Trägern und ein weißes, ärmelloses T-Shirt. Auf seiner Stirn, wo die rechte Augenbraue sein sollte, befand sich ein kleines blutiges Loch. Eine mächtig aussehende Schrotflinte lag neben ihm. Iver Johnson, zwölf, wie Perlman schnell feststellte.

- Ihr erklärt es dann jemand anderem und... - Eugene wollte gerade etwas sagen, um dieses Kapitel endlich abzuschließen und weiter seine Aufgaben zu erfüllen, als die aufgeregte Stimme eines anderen Gesetzeshüters erklang.

- Herr Agent, hier drüben! - rief ein kleiner Polizist, als er ein kränkliches Gerippe an den Hemdsärmeln zog. - Im Kohlenkeller haben sie eine ziemlich gute Ausrüstung und das verdammte Ding versteckte sich hinter einer Kiste mit Gläsern. So wahr Gott mein Zeuge ist, er hatte Glück, denn wenn wir dort angefangen hätten zu schießen... - pfiff er, stolz auf sich selbst, und schob das Gerippe Mann direkt vor die Füße des Agenten. Er war ja auch noch ein Kind. Er war wahrscheinlich nicht sogar sechzehn Jahre alt und sicherlich der Jüngste aus der Bande.

Die Anderen waren etwa so alt wie Perlman.

Kurz danach wurde der Korridor überfüllt, als die Ordnungskräfte eilig Verhaftungen vornahmen und die Verwundeten untersuchten. Die Bostoner Polizei und die Beamten des Bureaus verloren niemanden - zwei Beamte wurden leicht verwundet, und einer hatte große Schmerzen, weil er nicht die Möglichkeit hatte, sein Maschinengewehr abzufeuern.

Auf der Seite der Verbrecher war es viel schlimmer: drei Tote, ein Schwerverletzter und zwei in Panik geratene, aber gesunde Personen. Der ausgemergelte Bursche war einer von ihnen.

Perlman - immer noch mit schussbereitem Gewehr - betrat den besagten Keller und begutachtete die Apparatur mit fachmännischem Blick. Es nahm einen Teil des Raumes ein, reichte bis zur Decke, war aber kein Kunstwerk. Es sollte nicht mehr als ein paar Augenblicke dauern, sie zu zertrümmern, ähnlich wie den Alkohol abzulassen und ihn dann zu entsorgen.

- Eugene! - Agent Shaw rief ihm aus der Ferne zu.

- Hier, Herr Shaw.

- Oben ist alles klar. Wir haben etwa ein halbes Dutzend arme Kerle verhaftet, doppelt so viele Verdächtige. Gibt es Verluste?

- Ein paar Verletzte. - Der blonde Mann zuckte mit den Schultern und steckte seine Pistole ins Holster. - Ein paar sind tot, sie würden lieber sterben, als sich den Behörden zu stellen. John O'Sidey begann als Erster zu schießen. Albert Smith überprüft noch einmal die Räume.

- Johnny, oder? Das Schlitzohr ist immer eifrig bei der Arbeit - nickte der Texaner amüsiert. Aber die Polizisten haben nicht gelacht. Es gab eine ungeschriebene Regel unter Vollzugsbeamten, dass man seine eigenen Leute nicht versetzt. Die Tatsache, dass irgendein Witzbold gerade einem von ihnen die Schuld an der Schießerei gegeben hatte, kündigte nichts Gutes an.

- Wird es Konsequenzen für ihn geben? - fragte der Agent.

- Ja, natürlich. - Shaw winkte mit der Hand. - Also, meine Herren! Schwingt eure Ärsche und aufs Revier, verhört diese Idioten. Johnny, Paul, ihr bleibt hier und beobachtet dieses Durcheinander, bis das Transportteam auftaucht und diesen Schrott für die Verschrottung vorbereitet.

Das Umhersgelaufe dauerte nicht lange. Inmitten von Stöhnen und Fluchen, einem einzigen Zusammenbruch und Erbrechen beim Anblick von Blut und Leichen verließ die überwiegende Mehrheit der Menschen das Mietshaus gut gelaunt. Einige stützten sich auf ihre Freunde und verfluchten die Verbrecher, von denen sie verwundet worden waren; andere weinten, weil sie genau wussten, was ihnen für Vertoß gegen das Verbot drohte.

Ein paar überraschte und verschlafene Bewohner standen im Treppenhaus. Ebenso auf der Straße, obwohl dort die anderen Beamten alles gut dirigierten - und als sie in ihre Autos gepackt wurden, wurde die nächtliche Stille vom Dröhnen der Ford-Motoren durchbrochen. Die Flotille zerstreute sich in zwei Richtungen: Die verwundeten Beamten eilten ins Krankenhaus, die anderen zum Revier des Boston Police Department. Die Razzia war erfolgreich, aber das war nur der Anfang.

Und erst jetzt konnte Perlman seine Triumphe feiern. Es gab eine Menge Papierkram, alles musste dokumentiert, ein Stapel Berichte musste geschrieben, ordentliche Protokolle angefertigt werden... zum Glück musste sich keiner der Polizisten und Agenten, die an der Front kämpften, darum kümmern.

Agent Eugene Perlman meldete sich natürlich freiwillig, um um alles zu überwachen, was bei seinen Kollegen eine Lachsalve und bei den Verhafteten ein mitleidiges Lächeln auslöste, aber das war ihm egal. Er mochte seine Arbeit, ganz einfach. Deshalb ging er nach der Ankunft in dem Revier als Erster zum Hauptbüro, ohne auch nur Hut und Mantel abzulegen.

Er nahm die Stecknadel, die die illegale Brennerei markierte, von der großen Karte, die an der Wand hing, und befestigte dort eine weitere. Es gab viele ähnliche Orte in ganz Boston - viel zu viele. Und Gesetzeshüter, Polizisten, Agenten und weiß Gott, sogar gelegentliche Pinkerton-Vertreter, waren in der Minderheit.

Erst dann setzte sich Perlman an seinen Schreibtisch.

Als er sich also nach der zweiten Tasse sauren Kaffees streckte und begann, seine Handgelenke zu massieren (denn die Schreibmaschine war eine Höllenmaschine), kam einer der jüngeren Beamten auf ihn zu und bat um Hilfe beim Verhör. Bei der Razzia Verhaftete weigerte sich hartnäckig, zu kooperieren, alle hatten genug davon und niemand wollte auf die bekannte und effektive Tradition der Gewalt zurückgreifen. Die Angst war natürlich von Perlman selbst, denn er würde einen solchen Zustand zweifellos seinen Vorgesetzten melden.

Also trank er den Kaffee, korrigierte seine Krawatte, knöpfte sein Jackett zu und machte sich auf den Weg in ein enges Zimmer. Dort wartete einer der panischen Schwarzbrenner auf ihn, die bei der Razzia im Mietshaus verhaftet worden waren. Er saß auf einem Stuhl, mit zusammengebundenen Armen und Beinen, den Kopf nach vorne gebeugt und murmelte etwas vor sich hin. Er war wie alle anderen im Keller abgemagert; Perlman runzelte die Stirn und fragte sich, was auch der Grund dafür war.

- Agent Eugene Perlman, Bureau of Investigation - er stellte sich vor und setzte sich auf einen Stuhl. Er knöpfte seine Jacke auf, legte die Hände zusammen und stützte sie auf die Platte des abgenutzten Tisches. Er schaute nicht auf das handgeschriebene Blatt Papier, auf dem der junge Polizist nur ein paar Worte notiert hatte, die nicht viel aussagten. Das Gerippe zuckte mit den Schultern, antwortete aber nicht. Perlman seufzte. Er war kein Verhörspezialist und er spürte, dass sie ihn nur gerufen hatten, um ihn zu ärgern.

Ein Polizist - Smith, derselbe, der an der Razzia teilgenommen hatte - stand an der Tür und lächelte verächtlich.

- Und so geht es immer weiter - murmelte er. - Er sitzt wie dieses Kalb und starrt. Tun Sie etwas.

- Etwas. Was zum Beispiel? Soll ich ihm aufs Maul hauen, damit er aussagt? - Der Agent drehte sich in seinem Stuhl und sah den Gesetzeshüter mit zusammengekniffenen Augen an. Er lächelte nur noch breiter, offenbar fühlte er eine perfide Befriedigung mit der Situation.

- Sie können es versuchen.

- Ich glaube nicht, dass Gewalt der Ausweg aus irgendeiner Situation ist.

- Sind Sie ein Pazifist? - fragte er aufrichtig überrascht. Es war keine beispiellose oder schockierende Sache, schließlich entfernten sich nach der Hölle, die der Krieg war, viele Menschen von Traditionen, die mit Militarismus verbunden waren, aber... warum wurde Perlman dann Bulle? Ein Agent, das heißt?

- Du bist am Arsch, weißt du das? - Eugene vermied es geschickt, die Frage zu beantworten und wandte sich an den Verhafteten. - Du kannst Wodka trinken, bis Sie durchdrehst, das ist mir egal, der Konsum von Alkohol ist übrigens nicht verboten... was anderes ist, ist die Produktion und der Handel. Dafür kannst du eine ordentliche Tracht Prügel bekommen und wenn man noch Widerstand gegen die Verhaftung und Gefährdung des Lebens und der Gesundheit von Beamten hinzufügt... - er beendete nicht, den Rest überließ er der Phantasie. Er setzte alles auf eine Karte, denn wenn diese unausgesprochene Drohung nicht funktionierte, konnte er wirklich nichts mehr aus ihm rausquetschen.

Kapitel 3

Vororte. Es war spät, aber es war noch viel Zeit bis zum Sonnenaufgang - der Mond hing niedrig über den emporstrebenden Tannen und Fichten. Ein einsamer Lieferwagen spuckte dicke Abgase aus seinem Auspuff und glitt, vom Regen glitzernd, die kurvenreiche Straße entlang. Der Platzregen hatte aufgehört, und jetzt fielen nur noch vereinzelte Tropfen auf die Scheibe des Fahrerhauses, hinter der sich drei müde und angepisste Männer verbargen.

Wright verlangsamte und fuhr an die Seite, unter ein riesiges, zweistöckiges Gebäude aus braunem und grauem Backstein, gekrönt von einem Mansardendach, mit zahlreichen Balkonen und sehr hohen Fenstern. Es war zweifellos eines der älteren Gebäude in ganz Boston und schon aus der Ferne fiel es mit seiner massiven, gedrungenen Silhouette auf.

- Junge, du bleibst hier - knurrte Adrien und stoß den Brillenträger wütend mit dem Finger. - Nur einen Mucks von dir und schlage ich dir mit einer Schaufel aufs Maul - fügte er hinzu und stieg aus. Er schaute sich auf der Straße und dem Gehweg um, aber es war dunkel und still ringsum. Die einzigen Lichtquellen waren die Scheinwerfer eines Ford-Lieferwagens und der einzelne Schein einer Glühbirne im Fenster des Obergeschosses von der Liegenschaft.

- Nein! - kreischte Bob, entsetzt über die Aussicht, Gott weiß wie viele Minuten in der Gesellschaft von Leichen zu verbringen. - Ich komme mit.

- Bleib auf deinem Hintern sitzen! Wenn du dich gut anstellst, bekommst du vielleicht eine weitere Chance - schrie Steve, ballte seine Hand zu einer Faust und bedrohte den Jungen. Er nahm noch einen Zug seiner Zigarette und warf sie auf die regennasse Straße, dann näherte er sich mit schnellem Schritt der hohen Mauer, die aus demselben Backstein bestand wie das Haus.

Er hielt an einem rostigen Metalltor und einem zweiflügeligen Tor mit eisernen Gussbuchstaben, die irgendein lateinisches Wort bildeten und nach kurzem Zögern stieß er zusammen mit einem Arbeiter beide Eingangstorflügel auf. Sie knarrten schrill.

- Wenn wir mit den Leichen fertig sind, bringe ich dich nach Hafen und trete dem Jungen in den Arsch - brummte der Fahrer. Steve wusste, was für einen großen Fehler er gemacht hatte, als er den jungen Mann für diesen Job engagierte, und jetzt bereute er es aufrichtig. Man konnte es in jeder seiner Bewegungen sehen, selbst als er an die massiven Doppeltüren des alten Herrenhauses klopfte.

- War es dir ernst mit der zweiten Chance? - fragte der Arbeiter.

- Gott hat gesagt, wir sollen Fehler verzeihen - antwortete der Fahrer leise. Das Schloss klapperte und ein schwarzer Pförtner stand in der Tür; ein Mann von richtiger Größe und Statur, mit einem Gesicht, das aussah, als wäre es in Stein gemeißelt und einem massiven Kiefer. Er betrachtete die beiden schlammigen, verschwitzten und müden Roboter mit einem kritischen Blick, trat dann einen Schritt zurück und bat sie wortlos herein.

Steve Wright kam als Erster hinein.

Adrien Collins stand direkt hinter ihm und schaute sich neugierig in der riesigen, aber etwas leeren Residenz um. Der Professor war, soweit Wright das beurteilen konnte, vor einiger Zeit nach Boston gezogen, entweder zu Beginn des Jahres oder am Ende des vorigen Jahres, aber er bekam ständig Sendungen und Pakete aus seiner Heimatstadt Arkham.

Etwas kribbelte Collins in der Nase. In der Luft lag ein schwacher, aber doch wahrnehmbarer Duft von süßlichem oder sogar üblem Weihrauch, der aus dem Inneren des Gebäudes und von ein oder zwei Kisten mit der abgedrückten Aufschrift "Miskatonic" kam, die an den Wänden aufgestellt waren; der Fahrer beugte sich vor und versuchte, den Rest der Aufschrift zu lesen, als er das deutliche Grunzen von jemandem hörte.

- Was für eine angenehme Überraschung in dieser sehr trüben und kalten Nacht! - Aus einem Seitenkorridor trat ein Mann hervor, groß, sehr dünn, sogar mager, mit einem länglichen Gesicht und einem müden Blick in seinen kalten, grauen Augen. Er rückte ein dicken, schweren Schlafrock aus qualitativ guter, dunkelblau gefärbter Wolle zurecht und bewegte sich zur Begrüßung der Räuber. Steve lächelte, Adrien nickte nur.

- Es tut uns leid, dass Sie so lange warten musste, Herr Professor.

- Es gab Probleme... naja, berufliche Probleme... aber es ist vorbei - fügte der Arbeiter hinzu und wischte sich die schmutzigen Hände an seiner Hose ab. Der Professor lächelte verständnisvoll und wartete auf die endgültige Bestätigung, dass alles richtig gemacht worden war. Er blinzelte jedoch leicht.

- Wir haben getan, was wir tun mussten - begann Steve. - Wir haben zwei Körper, eine Biene und einen Kerl, wie es der Professor wünschte.

- Ich nehme an, dass die von mir bestellten Objekte gehörig frisch und in gutem Zustand sind?

- Nun, die Würmer haben sie nicht gefressen.

Der Professor runzelte leicht die Stirn und gab dem schwarzen Diener ein Handzeichen. Er machte sich sofort auf die Socken und eilte in die Kammer, um den Transport der Leichen vorzubereiten. Als er einen Moment später zurückkehrte, setzte sich der Professor auf eine der Kisten, schlug die Beine übereinander und zog ein Zigarettenetui und Streichhölzer aus der Tasche seines Schlafrocks.

- Aber wissen Sie, es gibt ein Problem... - fuhr Adrien fort, indem er von einem Fuß auf den anderen trat. - Die Frau ist geschwängert.

- Schwanger? Lieber Gott, was für eine Tragödie. Und was für eine Überraschung, tatsächlich, es ist eine schreckliche Sache, aber wie faszinierend, ja, zwei Körper, die durch Blutsbande verbunden sind, in das gleiche Grab gelegt... also lasst uns keine Zeit verlieren, solange Luna noch am Himmel hängt! Omar, Herr McKaya muss davon erfahren, bitte ruf ihn an! - Er wedelte mit seiner angezündeten Zigarette und stand von seiner Kiste auf, wobei mit Mühe verbarg er seine Aufregung. Mit schnellen Schritten ging er den Korridor entlang zur Küche und von dort die Treppe hinunter direkt in den Keller.

Der schwarze Mann ging weg, um einen Anruf zu tätigen, und wartete dann, bis die Räuber sich zuerst auf den Weg machten.

Der panische Brillenträger saß nicht wie versprochen im Lieferwagen. Er war nach draußen gegangen und schritt nun nervös um den Wagen herum, wobei er versuchte, seine zitternden Hände zu kontrollieren. Beim Anblick seiner älteren Kollegen erstarrte er regungslos und fürchtete um sein Leben - das Bild eines schwarzen Mannes, der ein Krankenhausbett auf Rädern schiebt, wirkte wie ein Weckruf.

Und obwohl der Junge laufte den anderen drei vor die Füße, während sie die Körper auf das Bett luden, ging die ganze Arbeit für sie schnell und effizient vonstatten. Er sprach nicht und weinte zum Glück auch nicht, er blieb einfach und behielt sogar die Gegend im Auge, denn er lieber auf die Straßen und die dunklen Fenster der Häuser schaute als auf die Leichen. Erst als die beiden Leichen auf dem Grundstück verschwunden waren, kehrte er zum Lieferwagen zurück, setzte sich auf die Couch im Fahrerhaus und begann leise zu schluchzen.

Der Keller des Professors war in mehrere Teile aufgeteilt - der größere beherbergte einen Ofen, eine Kammer für die Kohle und so weiter und so fort, aber der kleinere verbarg ein kleines, gut ausgestattetes Labor mit einem separaten Eingang. Dorthin wurden die Leichen transportiert. Adrien schauderte jedes Mal, wenn er diesen Ort betrat; es war kalt, roch nach Chemikalien, und die hellen, billigen Kacheln waren an mehreren Stellen mit einem seltsamen Belag überzogen. Dutzende von chirurgischen Instrumenten lagen auf Metallregalen und Bretter, die Wände waren mit verschiedenen medizinischen Diagrammen und Querschnitten dekoriert, und im zentralen Bereich standen zwei leere Tische, die auf die nächsten "Patienten" warteten.

- Hier, meine Herren - sagte der Professor, einen Zug nehmend. - Die Verstorbene legt ihr zuerst, daneben legt ihr den verstorbenen Herrn. Macht ihr euch keine Mühe mehr, ihr habt hervorragende Arbeit geleistet und wie versprochen hier ist die Bezahlung - beim Anblick des Geldes heiterte Steve auf; Adrien atmete erleichtert auf.

Für eine solche Summe müssten die Räuber einen Monat lang im Hafen und in den Fabriken schuften, wenn nicht mehr, und hier hatten sie für eine Nacht - obwohl körperlich und geistig anstrengend - buchstäblich einen Haufen Geld. Steve nickte als Dank zufrieden mit dem Kopf. Er machte sich sofort auf den Weg zum Wagen, Adrien jedoch zögerte ein wenig.

Dies ist dem Professor nicht entgangen.

- Stimmt etwas nicht, Herr Collins? - fragte er, als er um die Leichen herumschritt. Er berührte die Gesichter der Toten mit einer Zärtlichkeit eines Liebhabers.

- Nein, Professor, das heißt... es geht um unser kleines Problem, aber machen Sie sich keine Sorgen. Wir kriegen das. Bis zum nächsten Mal! - verabschiedete er sich etwas scherzhaft, schaute auf das Geld und auf die Tische mit den kürzlich aus den Gräbern gezogenen Leichen und ging eilig hinaus an die frische Frühlingsluft. Mikaelsen beobachtete die Verbrecher mit einem schwachen Lächeln im Gesicht; als sie aber hinausgegangen waren, ging er mit schnellen Schritten zum Telefonapparat. "Das Problem" beunruhigte ihn ein wenig.

Der Lieferwagen wartete. Der Motor brummte gleichmäßig. Der Fahrer hat zufrieden eine Zigarette geraucht. Der Junge saß neben ihm, traurig und enttäuscht. Er sprach den ganzen Weg über kein Wort, bis sie die zweitklassige Wohnung im Dachgeschoss des Mietshauses in Dorchester erreichten, in dem Adrien wohnte.

Die Verabschiedung, wenn man das Händeschütteln und die Drohung dem Grünschnabel mit der Faust überhaupt so nennen kann, dauerte nicht lange. Der Hafenarbeiter rauchte noch eine Zigarette und als er den Lieferwagen wegfahren sah, genoss er endlich die Ruhe. Er nahm mehrmals einen langen Zug, bis seine Lungen brannten und ging die Treppe zu seiner Wohnung hinauf. Er lebte in einer schlechten Nachbarschaft, aber nichts ist umsonst.

Die Miete war unverschämt niedrig, eine Straße weiter gab es eine große Ansammlung von Schwarzen.

Collins sackte auf dem Bett zusammen so wie er stand. In seiner Kleidung, in seinen Schuhen, schmutzig und stinkend, durchnässt, müde und abgearbeitet. Er schloss einfach die Tür hinter sich, drückte das Geld in die Kaffeedose, die im Schrank stand, und... schlief ein.

Keiner der Friedhofsdiebe bemerkte, dass sie verfolgt wurden.

Kapitel 4

Der Morgen war schleußlich.

Eugene Perlman litt nicht nur unter Schlafentzug; das langwierige Verhör war ein totaler Fehlschlag und der Grund, warum die Polizisten im Hauptquartier mit dem Finger auf ihn zeigten und Witze machten. Das Einzige, was er aus dem Verdächtigen herausquetschen konnte, waren seine Nummer, sein Dienstgrad und die Einheit, in der er während des Ersten Weltkriegs gedient hatte, ganz zu schweigen von einer Reihe von Schimpfwörtern und gemurmelten Flüchen gegenüber Behörden, Polizei und Politikern. Als Shaw ihn auswechselte, schlug er dem Verhafteten so heftig auf den Hinterkopf, dass dieser mit der Nase auf den Tisch knallte und eine blutige Spur hinterließ. Nach diesem feierlichen Beginn holte Agent Shaw alles, was er wusste, aus dem armen Kerl heraus.

Hinzu kam im Morgengrauen eine Ankündigung eines grausamen Mordes, der die Spuren eines Rassenkonflikts trug und bei dem höchstwahrscheinlich Alkohol im Spiel war. Allein aus diesem Grund wurde Eugene als Ermittler ausgewählt. Er hatte die Aufgabe, seinen Ruf zu verbessern, nachdem er, um es vorsichtig auszudrücken, ein schlechtes Verhör durchgeführt hatte.

Jetzt schläfrig, ging Perlman langsam zwischen den geparkten Automobile und den in Gruppen stehenden Schaulustigen umher und kämpfte mit Kopfschmerzen. Er hatte gehofft, dass der morgendliche Spaziergang die Müdigkeit vertreiben und ihn ein wenig ausnüchtern würde, aber er verrechnete sich. Er ging an dam ersten Wagen vorbei, in dem ein junger, halb schlafender Polizist saß und unförmige Symbole, Zeichen und andere Schmierereien in sein Notizbuch kritzelte.

Ihm war langweilig, er wollte schlafen, er war müde. Nach dem zu urteilen, dass sein Hut auf den Sitz neben dem Lenkrad und sein Mantel auf den Rücksitz geworfen wurde, war er wahrscheinlich gar nicht auf die Straße gegangen. Im Vergleich zu seinen älteren und viel erfahreneren Kollegen, die ständig von den Polizeiautos zum Gebäude und zurück kreisten, hatte er Glück.

Unglaubliches Glück.

Aus den Gesprächsfetzen konnte sich Eugene ein nicht sehr angenehmes Bild von dem machen, was sich hier abspielte. Die Wahrheit wird wahrscheinlich niemand je erfahren, leider. Als er sich dem nächsten von vielen Mietshäusern näherte, war sich der Agent sicher, dass im Inneren ein sehr brutaler, massenhafter Mord stattgefunden hatte. Die Leute haben mit dem Finger auf den Agenten gezeigt. Da war sogar einer der Schreiberling, der ein Notizbuch schwenkte. Er rief dem Agenten etwas zu, aber dieser ignorierte ihn zu Recht.

Die anderen flüsterten, dass der Mord die Aufmerksamkeit der Behörde auf sich gezogen hatte, die sich ja hauptsächlich mit Prohibitionsfällen beschäftigte. Angeblich war es eine Gangsteraffäre, ein Konflikt zwischen einer Gang und einer anderen, ein Polizist meinte sogar, es sei die Aktion eines neuen Spielers in der Stadt. Eine bedächtige Matrone kommentierte, dass dies wohl das Werk eines Clans sei, der sich um den guten Namen echter Amerikaner kümmere, sie versäumte nicht zu erwähnen, dass ihr Mann Mitglied sei und so weiter und so fort.

Als Perlman in der Nähe eines Krankenwagens aus einem nahegelegenen Krankenhaus war, in dem eine der Krankenschwestern nervös eine Zigarette rauchte, hörte er, dass die Leichen "wie die Sau" massakriert worden waren. Der kräftig gebaute Krankenpfleger, der sich gerade mit einem Kollegen unterhielt und aus dem Wagen stieg, bestand darauf, dass er so etwas nur von seinem Großvater gehört hatte, der sich noch an den Sezessionskrieg erinnerte.

- Agent Perlman? - rief er und unterbrach das Gespräch. - Sie sagten uns, wir sollten warten. Endlich jemand in der richtigen Position! Verfolgt diese Bastarde, denn wir können nicht einmal die Leichen mitnehmen! - begann er sich zu beschweren und zeigte auf ein Mietshaus mit einer Gruppe von Polizisten einigen Journalisten, die mit Kameras lauerten. Perlman war überrascht, dass ihn irdendeiner Krankenpfleger erkannte, aber er ließ es auf sich beruhen.

- Ich kümmere mich darum - murmelte er ausweichend als Antwort. Er warf nur einen Blick auf die Beamten und verschloss für einen Moment die Augen. - Sagen Sie mir... was ist da eigentlich passiert? Ist es wirklich so schlimm?

- Es ist noch schlimmer. Der Gerichtsmediziner, ich meine Dr. Fuller, wartet drinnen auf Sie, Agent.

Eugene seufzte, er befürchtete das Schlimmste. Als er mit dem Krankenpfleger in das Gebäude ging, hörte er weitere Gesprächsfetzen, Bruchstücke von Diskussionen oder sogar Monologe, unterbrochen von einer Reihe von Flüchen und Verunglimpfungen gegen jeden und sogar jemanden, der weinte.

Die Quelle des Schluchzens entpuppte sich als ein junger, blasser Bub, der von einem älteren Freund geführt wurde. Der Bub weinte wie ein kleines Kind; die Tatsache, dass er eine Uniform trug, gab ihm das Aussehen eines Leinbubs, der zu Halloween als Polizist verkleidet war.

- ...nimmst du dir frei. Kümmern dich um deine Frau. Um deinen Sohn. Denk nicht darüber nach, was du hier gesehen hast - sagte er in einem kräftigen, dröhnenden Bass, als sie sich beide auf das feuchte Pflaster setzten, nicht mehr als einen oder anderthalb Meter von dem Agenten entfernt. - Wirklich, der alte Mann wird es verstehen und Ihnen ein paar Tage frei geben. Du bist nicht der Erste und werden nicht der Letzte sein, der zusammenbricht. Scheiße, wenn ich auch ein Neuling wäre, würde ich kotzen wie nichts - versuchte er seinen Freund zu trösten, aber es war nicht sehr erfolgreich, so dass er nach einer Weile, als er dem jungen Papa schon auf die Schulter geklopft hatte, aufstand und einem anderen Freund zupfiff.

Von außen, vom Straßenniveau aus, konnte man zerbrochene Fenster im ersten Stock, zerschmetterte Feuertreppen und aufgerissenen Putz sehen. Es war sofort klar, wonach man seine Schritte lenken soll. Der Ermittler hatte jedoch nicht die Absicht, die fragwürdige Struktur außerhalb des Mietshauses zu erklimmen, sondern ging rein.

Der kurze Marsch die Treppe zu den oberen Stockwerken hinauf schien sich ewig hinzuziehen. Aus einigen verschlossenen Türen kamen Schluchzer, gedämpfte Streitigkeiten und die müde Stimme von Beamten, die Aussagen aufnahmen.

Erst auf der richtigen Etage, in der richtigen Wohnung, spürte der Agent ein unangenehmes Gewicht im Magen. Die Müdigkeit und der Wunsch zu schlafen verschwanden. Der metallische Geruch von Blut und der Geruch von etwas anderem, etwas Herbem und gleichzeitig Übelkeit erregend Süßem, irritierte seine Nasenlöcher. Doktor Fuller - ein knochiger Mann mit Adlernase, in einem gestreiften, schlecht sitzenden Anzug, diskutierte mit fester Stimme mit einem gebeugten Polizisten, der eine Zigarette rauchte; die anderen Gesetzeshüter konnten sich nicht einfinden.

Buchstäblich.

Mit Ekel im Gesicht betrachteten sie die Blutspuren, die sich an den Wänden und in einem Fall an der Wand entlang bis zur Decke zogen. Sie betrachteten die zerbrochenen Möbel, die Löcher in den Wänden und die auf dem Boden liegenden Patronenhülsen. Sie sahen auf eine einsame Waffe, scharlachrot vor Blut. Sie wollten handeln, etwas tun, aber sie hatten keinen konkreten Plan.

Sie mieden jedoch die massakrierten Körper. Diese Leichen lagen wie hingeworfen herum, und wenn sie nicht mit Laken bedeckt wären (die bereits schweißgetränkt waren), würde Perlman wahrscheinlich seinen Magen nicht kontrollieren können.

- Sind Sie so dumm, oder tun Sie nur so als ob? - fragte Dr. Fuller schließlich. - Da hat jemand mit Lebensblut wie ein Maler mit Farbe die Wände, die Decke und den Boden bemalt, mit besonderem Augenmerk auf die Winkel dieses Raumes, und Sie sagen mir hier, dass das nichts ist, weil es an der Somme schlimmer war?

- Das sind nur Nigger - antwortete der Polizist fröhlich und blickte auf die drei Leichen.

- Sie sind Menschen! Die Hautfarbe spielt keine Rolle mehr, wir bluten gleich!

- Meine Herren - warf der Ermittler ein. - Agent Perlman. Bureau of Investigation. Kann mir endlich jemand erklären, was passiert ist? - Er stand zwischen einem Mann und einem anderen. Statt an Fahrt zu gewinnen, verstummte der Streit sofort. Eugene lächelte innerlich, dass seine Anwesenheit zumindest so viel Gutes bewirkt hatte. Der Arzt sah den Agent erleichtert an, was man von dem Polizisten nicht sagen konnte. Er wandte seinen Blick zu den Leichen.

- Ich bin für Sie da, Agent - wandte er sich an ihn. - Doktor James Fuller, Mass General, sie haben mich gerufen, um den Tod zu bestätigen und die Leiche ins Krankenhaus zu bringen, zum Ruhm der Wissenschaft, der Forschung und so weiter, denn wir haben vor kurzem eine halbherzige Zusammenarbeit mit einem prominenten Spezialisten aus dem Arkham... - Perlman hob die Hand und unterbrach den Mann.

- Seien Sie genau, Doktor. Ich hatte eine schreckliche Nacht.

- Ja, es tut mir leid - errötete er leicht. - Die Verletzungen der Opfer übertrafen, soweit ich das unter solch primitiven Bedingungen beurteilen konnte, bei weitem alles, was ich in meiner gesamten Laufbahn gesehen hatte und...

- Jemand hat diese Nigger ausgeweidet wie ein Jäger ein Reh ausweidet - erklärte der Offizier in kurzen, aber kräftigen Worten. Er hockte sich neben die nächste Leiche und hob angewidert das blutgetränkte Laken an, damit Perlman sie betrachten konnte.

- Nun, ja, ich stimme zu. Das kann man so sagen. Ich weiß nicht, welche Art von Werkzeug könnte eine solche Verwüstung auf den Geweben anrichten, ich schließe von vornherein auch einen Wildangriff aus, schließlich ist dies eine große Stadt, und bevor ein Wolf, Fuchs oder Kojote könnte den Boden dieses Gebäudes und diese Wohnung zu erreichen ...