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Die bayerische Geschichte ist reich an außergewöhnlichen Kriminalfällen, neben denen die Plots moderner "Tatort"-Krimis eher blass aussehen. Im vorliegenden Buch werden zwölf besonders spektakuläre Morde und andere Kapitalverbrechen, die sich im historischen Bayern zutrugen, neu aufgerollt. Unter anderem geht es um die Ermordung des Missionsbischofs Emmeram aus Regensburg durch den Bruder der bischöflichen Geliebten, um den Prozess gegen die morganatische Herzogsgattin Agnes Bernauer und ihre grausame Exekution in Straubing, um den grauenhaften Münchner Hexenbrand des Jahres 1600 und den bis heute ungeklärten Fall des womöglich hochadligen Findelkindes Kaspar Hauser in Nürnberg. Auch der mysteriöse Tod von König Ludwig II. von Bayern wird mit Hilfe modernster Erkenntnisse neu bewertet, wobei sich herausstellt: Es war Mord! Und nicht zuletzt werden die Taten und Untaten der vier berühmtesten bayerischen Wilderer und Räuber dargestellt: des Wildschützen Jennerwein, des Bayerischen Hiasl, des Räubers Kneißl und des Bayerwaldrenegaten Michael Heigl. Um das Buch besonders gut lesbar zu machen, hat der Autor Manfred Böckl eine spezielle Schreibtechnik gewählt: Jedes Kapitel beginnt mit einem spannenden belletristischen Erzählteil, danach folgen die knallharten kriminalistischen Fakten.
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Manfred Böckl
Bischofsmordund Hexenjagd
Die spektakulärsten Kriminalfälle aus dem historischen Bayern
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
ISBN 978-3-86646-724-8
Dieses Werk ist einschließlich aller seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Titelbild: „Verbrennung der Hexen und Ketzer durch Aufheben und Niedersenken in das Feuer zu Paris“.
Holzstich nach Zeichnung von Felix Philippoteaux (1815 – 1884); spätere Kolorierung. Aus: J. G. Vogt, Illustrierte Weltgeschichte für das Volk, Bd. 4, Leipzig (E. Wiest) 1894. [akg-images]
Datenkonvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig
www.gietl-verlag.de
© SüdOst-Verlag in der H. Gietl Verlag & Publikationsservice GmbH, Regenstauf
Vorwort
Der Heilige und die HerzogstochterBischof Emmerams Martyrium in Helfendorf
Das Ende des letzten AgilolfingerherzogsEin Politverbrechen Karls „des Großen“
Der Gewaltstreich des LöwenEin Akt herzoglicher Wirtschaftskriminalität
Der Meuchelmord von KelheimEin Racheakt am Hause Wittelsbach
Die Säckung zu StraubingHerzog Ernsts Verbrechen an der Bernauerin
Der Münchner Hexenbrand Anno 1600Justizwillkür im Auftrag des Kurfürsten
Geächtet, gerädert und gevierteiltLeben und Ende des Bayerischen Hiasl
Keine RäuberromanzeDas notvolle Dasein des Michael Heigl
Der gewilderte WildschützGeorg Jennerwein und der Jäger Pföderl
Verraten und verkauftDie Tragödie des Räubers Kneißl
Der Fall Kaspar HauserEntrechtung und Ermordung eines Prinzen
Das Attentat von BergDer mysteriöse Tod König Ludwigs II.
Literaturauswahl
Der Bogen der in diesem Buch geschilderten spektakulären Kriminalfälle aus dem alten Bayern spannt sich über fast eineinhalb Jahrtausende. Gleich zu Anfang geht es um die Ermordung des Regensburger Bischofs und Politkriminellen Emmeram im siebten Jahrhundert; ziemlich am Ende stehen die vier berühmtesten bayerischen Räuber und Wilderer, die zugleich Opfer der sozialen Missstände im achtzehnten, neunzehnten und anbrechenden zwanzigsten Jahrhundert waren.
Die Jahrhunderte dazwischen wurden von grauenhafter Hexenjagd, mörderischer Frauenfeindlichkeit, fürchterlichen Bluttaten des Hochadels und Wirtschaftskriminalität verdunkelt. Und selbstverständlich wird auch der Tod König Ludwigs II. behandelt, wobei alles dafür spricht, dass der Monarch im Gegensatz zur offiziellen Darstellung der damaligen Regierung keineswegs Selbstmord beging, sondern hinterrücks erschossen wurde.
Natürlich können die vorgestellten Kriminalfälle lediglich Schlaglichter innerhalb einer ungleich umfangreicheren Kriminalgeschichte des historischen Bayern setzen. Dennoch erhellen sie, zumindest punktuell, das Abgründige der jeweiligen Epoche, so dass sich aus ihrer Gesamtheit durchaus ein gewisser Abriss der negativen Seite der bayerischen Geschichte ergibt. Aus diesem Grund wurden die einzelnen Fälle im Buch auch chronologisch angeordnet – eine Ausnahme machen allerdings die Kapitel, in denen die Räuber und Wilderer Matthias Klostermayr (Bayerischer Hiasl), Michael Heigl, Georg Jennerwein und Mathias Kneißl die Hauptrolle spielen. Sie wurden zusammengefasst, weil sie zusammen einen speziellen Bereich der bayerischen Kriminalgeschichte erhellen.
Anno 685: Fluchtartig hatte der Missionsbischof die Herzogsstadt Regensburg verlassen; nun jagte er, nur von einer kleinen Reiterschar begleitet, Richtung Süden. Sein Ziel waren die Alpen, dann Rom; der Papst, so hoffte er, würde ihn vor der Rache des Agilolfingerherzogs Theodo schützen. Schon lagen die Berge scheinbar zum Greifen nahe; in Helfendorf, einem Weiler nordwestlich von Aibling, machten die Flüchtlinge kurze Rast an einem Brunnen.
Plötzlich stieß einer der Männer einen Warnruf aus − im nächsten Moment erblickten auch die anderen den starken Trupp bajuwarischer Krieger, die in vollem Galopp heranpreschten. An ihrer Spitze ritt Lantpert, der Sohn Herzog Theodos; gleich darauf hatten die Bewaffneten den Bischof und dessen Bedeckung umzingelt, und der junge Agilolfinger fuhr den Priester zornig an: „Jetzt musst du für deine Verbrechen Rechenschaft ablegen, Emmeram!“
Zitternd stand der Bischof da; vielleicht ahnte er bereits, dass seine letzte Stunde geschlagen hatte − doch wie grausam sein Tod sein würde, war ihm in diesem Augenblick bestimmt noch nicht bewusst.
***
Ungefähr so könnte sich die Szene abgespielt haben, die wenig später in einer entsetzlichen Bluttat gipfelte. Einer Mordtat, die den Regensburger Bischof Emmeram zum katholischen Märtyrer und Heiligen machte − bei objektiver Betrachtung aber eher Züge eines spektakulären Politkrimis des frühen Mittelalters aufweist. Zudem war dieser Kriminalfall mit einer Liebesaffäre verknüpft, in welcher die Herzogstochter Uta, Emmeram und − zumindest laut kirchlicher Darstellung − ein einfacher Krieger eine Rolle spielten. Ehe wir jedoch genauer auf die politischen Intrigen und erotischen Kabalen eingehen, wollen wir uns zunächst mit Herkunft und historischem Wirken Emmerams, des Mordopfers von Helfendorf, beschäftigen.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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